Tennis-Star spricht über Stalking-Trauma beim Turnier

Ein aufdringlicher Fan treibt Tennis-Profi Emma Raducanu mitten im Match zur Verzweiflung. Die 22-Jährige bricht in Tränen aus, das Spiel muss unterbrochen werden. Über ihre Panikattacke berichtet sie nun bei ihrer Rückkehr auf den Platz.

Es war ein schreckliches Erlebnis für Emma Raducanu, eines, das ihr den Atem raubte. Beim Tennis-Turnier in Dubai hatte die 22-Jährige ihr Spiel gegen die Tschechin Karolina Muchova unterbrochen und war in Tränen ausgebrochen. Sie hatte einen Stalker auf der Tribüne erkannt. Nun hat sie über den Vorfall gesprochen.

"Ich war natürlich sehr verzweifelt. Ich sah ihn im ersten Spiel des Matches und dachte, ich weiß nicht, wie ich das zu Ende bringen soll. Ich konnte den Ball vor lauter Tränen buchstäblich nicht sehen. Ich konnte kaum atmen", sagte sie Reportern nun vor dem Turnier in Indian Wells. "Ich dachte, ich muss hier einfach mal eine Verschnaufpause einlegen."

Bereits zweimal war sie zuvor von dem Mann außerhalb des Spielfelds angesprochen worden, berichtete sie nun. Die erste Begegnung habe in Dubai in einem Café stattgefunden: "Es war mehr wie eine normale Fan-Begegnung. Mit der Ausnahme, dass er mir gesagt hat, er würde mir überall hin folgen", so Raducanu. "Danach hat er mich im Café eine ganze Zeit lang beobachtet. Und dieser zweite Vorfall war wirklich besorgniserregend." Er hatte ihr zudem eine Nachricht hinterlassen und Fotos von ihr gemacht.

Als sie ihn dann mitten im Match wiedererkannte, bekam sie ein schlechtes Gefühl. Beim Stand von 0:2 stand Raducanu die Angst in die Augen geschrieben, die Britin versuchte sich hinter dem Stuhl der Schiedsrichterin zu verstecken. "Die ersten vier Aufschlagspiele liefen einfach an mir vorbei. Ich war gar nicht richtig auf dem Platz", blickte sie nun zurück. Sie kauerte hinter dem Stuhl als der Mann von der Tribüne verbannt wurde. Muchova und die Unparteiische kümmerten sich um Raducanu, die schließlich weiterspielen konnte, die Partie aber 6:7, 4:6 verlor.

"Sehr emotionale Zeit"

Die Polizei in Dubai nahm den Touristen schließlich fest. Er unterzeichnete eine formelle Verpflichtung, sich von Raducanu fernzuhalten. Schon in den Tagen zuvor habe er ein "fixiertes Verhalten" gegenüber der Britin gezeigt. Er wurde für künftige Turniere gesperrt. Die Sportlerin habe die Anzeige gegen ihn deswegen fallen gelassen.

"Es war eine sehr emotionale Zeit", sagte Raducanu nun. "Nach dem Match brach ich in Tränen aus, aber nicht unbedingt, weil ich verloren hatte. In den letzten Wochen der Ereignisse war ich einfach so aufgewühlt, und ich brauchte einfach eine Woche Pause, um durchzuatmen und hierherzukommen. Ich fühle mich viel besser."

In Indian Wells trifft die Spielerin, die im Jahr 2021 als Qualifikantin sensationell die US Open gewann, in der ersten Runde auf die Japanerin Moyuka Uchijima. Die Siegerin wird garantiert auf die an Position drei gesetzte Coco Gauff treffen.

Das Stalking in Dubai war nicht das erste Mal, dass Raducanu so etwas erleben musste. Schon im Jahr 2022 war ein Mann letztlich wegen Stalkings des Tennis-Profis zu gemeinnütziger, unbezahlter Arbeit verurteilt worden, zudem erhielt er ein fünfjähriges Kontaktverbot.

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