Haartrockner auf Wish bestellt: Föhn fängt Feuer
Oft wird ja über die Marktwirtschaft geschimpft. Geht es darum, ein paar Euro zu sparen, wird die eigene Weltanschauung aber dann doch gerne mal zurückgestellt. Zur Strafe gibt es für die Billig-Bestellung im Internet mitunter aber gefährlichen Schrott aus China.
Auf der Suche nach Schnäppchen im Netz? Wer über Online-Marktplätze bestellt, sollte sich auf Kuriositäten und Risiken einstellen - bei der Kaufabwicklung genauso wie bei den gelieferten Produkten.
Die Angebote sind verlockend. Die Marktplatz-Seiten oder -Apps treten dabei als Vermittler auf, das eigentliche Geschäft macht die Käufer also mit dem jeweiligen Händler, vielfach aus China, die No-Name-Produkte zu Schnäppchenpreisen anbieten. Eine Powerbank für 7 Euro, ein USB-Ladegerät für 4 Euro, ein Föhn für 13 Euro gibt es bei Händlern wie Aliexpress, Temu, Wish und Co. Auch Ebay und Amazon Marketplace ködern mit besonderen Schnäppchen. Häufig kostet der Versand gar nichts oder nur sehr wenig.
Die Stiftung Warentest hat sieben Online-Marktplätze für besonders günstige Schnäppchen unter die Lupe genommen und dabei teils erhebliche Mängel festgestellt. Ein bei Wish bestellter Föhn ging in Flammen auf, als die Luftzufuhr blockiert war, eine Notabschaltung gab es nicht, wie die Warentester mitteilten. Bei anderen Anbietern kamen Produkte erst gar nicht an oder waren schlechter als im Internet beschrieben.
Mangelhafte Qualität, teurer Rückversand
Powerbanks verfügten nicht über die angegebene Leistung oder entluden sich schnell. Auch Ladegeräte waren in einigen Fällen schlechter als online beschrieben. Zudem stellten die Warentester teilweise "deutliche Mängel" in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Shops fest. In anderen Fällen war der Rückversand mit 50 Euro ziemlich teuer oder sehr umständlich.
Die Stiftung Warentest empfahl keinen der Online-Shops "uneingeschränkt". Positiv fielen die meist eingehaltenen Lieferzeiten auf. Allerdings: "Das Risiko, für ein vermeintliches Schnäppchen Elektroschrott um die halbe Welt transportieren zu lassen, ist hoch", erklärten die Testenden.