Nasa schaltet »Voyager«-Instrumente ab, um Strom zu sparen
Sie sind die am weitesten von der Erde entfernten menschengemachten Objekte: die beiden Raumsonden »Voyager 1« und »Voyager 2«. Seit ihrem Start 1977 haben sie 25 beziehungsweise 21 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Sie sollten Planeten des äußeren Sonnensystems erkunden, flogen aber sogar über die Grenze des Sonnensystems hinaus.
Damit sie weiterhin Daten aus den Tiefen des Alls senden können, schaltet die Nasa nun zwei wissenschaftliche Instrumente an Bord der Sonden ab. So solle Strom gespart werden, hieß es. »Die Voyager sind Rockstars im Weltraum und das wollen wir so lange wie möglich beibehalten«, sagte Projektmanagerin Suzanne Dodd. »Wenn wir jetzt nicht auf jeder ›Voyager‹-Sonde ein Instrument abstellen, hätten sie wahrscheinlich nur noch ein paar Monate Energie, bevor wir das Ende der Mission verkünden müssten.«
Bald müssen wohl weitere Instrumente abgeschaltet werden
Wie die Nasa mitteilte, wurde schon Ende Februar ein Experiment auf »Voyager 1« beendet; es bestand aus drei Teleskopen, die kosmische Strahlung untersuchten. Ende März soll auf »Voyager 2« ein Instrument abgeschaltet werden, das geladene Teilchen mit wenig Energie misst. Auf jeder Sonde sollen dann noch drei von ursprünglich zehn Instrumenten weiterlaufen. Nach Angaben der Nasa dauert es 19,5 beziehungsweise 23 Stunden, um Funksignale von der Erde zu den Geräten zu übertragen.
Die Zwillingssonden nutzen ein Energiesystem, das Strom aus der Wärme von radioaktiv zerfallendem Plutonium erzeugt. Beide Sonden verlieren laut Nasa jedes Jahr etwa vier Watt an elektrischer Leistung. Trotzdem versuche die Nasa, die beiden so lange wie möglich zu betreiben. In etwa einem Jahr müssen wohl weitere Instrumente abgestellt werden. So könnten die Sonden möglicherweise bis in die 2030er-Jahre betrieben werden.
An Bord haben die Sonden neben wissenschaftlichen Instrumenten je eine vergoldete Schallplatte. Darauf sind unter anderem Grüße in 55 Sprachen, irdische Geräusche sowie Musik von Johann Sebastian Bach bis Chuck Berry verewigt. Die Datenträger sollen von Existenz und Errungenschaften der Erde zeugen – falls je eine außerirdische Zivilisation die fliegende Flaschenpost findet.