Mehr Dankbarkeit für Wolken!
Während ich diese Zeilen schreibe, strahlt der Himmel über meiner Stadt in makellosem Blau. Genau wie viele andere Menschen mag ich das natürlich, vor allem nach dem Schmuddelwetter der vergangenen Wochen. Dank eines Textes meines Kollegen Johann Grolle weiß ich nun aber auch, dass man im Grunde dankbar sein muss für jede Wolke, die vorüberzieht.
Johann hat den Forscher Bjorn Stevens am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg besucht, der sich in den vergangenen 30 Jahren wie kaum ein anderer mit den flüchtigen Himmelsgebilden beschäftigt hat. Wolken seien sehr vielfältig, äußerst dynamisch und deswegen auch von Supercomputern rechnerisch nur schwer zu fassen, berichtete Stevens. Klar sei aber, dass die Gebirge oder Tupfer aus Dampf aufs Klima einwirkten. Um das zu verstehen, muss man kein Experte sein: Sobald sich eine Wolke vor die Sonne schiebt, wird es spürbar kühler.
Insofern bereitet es Stevens und anderen Forschern und Forscherinnen Sorgen, dass die Wolkenmenge über den Tropen in den vergangenen Jahrzehnten laut Messungen eines Satellitenbeobachtungsprogramms der Nasa erkennbar abnahm. Welche gravierenden Auswirkungen das haben kann und mit welchen Methoden die Forschung die Geheimnisse der Wolken und anderer Phänomene nun entschlüsseln will, erklärt Kollege Grolle in seinem Text.
Herzlich
Ihr Guido Kleinhubbert
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Forscher Stevens: Die Geheimnisse der Wolken entschlüsseln
Foto: David Ausserhofer