MacBook Air M4 bietet noch mehr Leistung für weniger Geld

Apple hält sich bei den Verbesserungen des MacBook Air vornehm zurück. Doch der neue M4-Chip, eine folgsame Kamera und ein kleiner Preisnachlass reichen aus, um die vergleichbare Windows-Konkurrenz auf Abstand zu halten.

Ein Blick in die Rangliste von Stiftung Warentest genügt, um die Qualität von Apples Laptops zu belegen. Die ersten vier Plätze belegen MacBook Pros mit M4- oder M3-Chip, die sehr gut bewertet wurden. Knapp dahinter folgt das MacBook Air M3 mit dem Qualitätsurteil 1,6. Und schon bald dürfte ein weiterer Apple-Rechner zu der Spitzengruppe stoßen, denn in dieser Woche ging das neue MacBook Air an den Start, das ntv.de bereits ausprobieren konnte.

Das Design des beliebten Laptops hat Apple unverändert gelassen. Der Neuling setzt sich lediglich durch einen frischen, blassblauen Farbton von den Vorgängern ab. Den größten technischen Unterschied macht der neue M4-Chip aus, außerdem zeigt sich die Kamera, die nach wie vor durch eine breite Display-Aussparung blickt, talentierter.

Wenige, aber hochwertige Anschlussmöglichkeiten

Nach wie vor stehen neben einer Kopfhörerbuchse und einem MagSafe-3-Ladeanschluss nur zwei USB-C-Buchsen zur Verfügung. Mit Thunderbolt 4/USB 4 gestatten sie allerdings hohe Datenübertragungsraten mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s).

Zusätzlich erlauben sie mit entsprechend hochwertigen Netzteilen und Kabeln Ladeleistungen bis zu 100 Watt. Das Testgerät von ntv.de ließ sich mit einem 140-Watt-Charger von Anker sowohl über USB-C als auch den MagSafe-Anschluss mit bis zu 70 Watt auftanken.

Wichtiges Detail: Schon beim Vorgänger konnte man an den Thunderbolt-Buchsen zwei hochauflösende externe Monitore anschließen, allerdings musste man dafür das MacBook Air zuklappen. Jetzt ist es möglich, zwei Displays mit bis zu 6K-Auflösung zu verbinden, ohne das Gerät zu schließen.

Bei den Funkstandards hat sich nichts getan, das MacBook Air unterstützt Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3. Absolut keinen Grund gab es, an dem hervorragenden, akkuraten und großen Touchpad und der angenehmen, aber sehr präzisen Tastatur irgendetwas zu ändern. Der in der oberen Reihe rechts platzierte Fingerabdrucksensor arbeitet wie gehabt flott.

Altes Display, verbesserte Kamera

Ein wenig schade ist, dass auch beim Display alles beim Alten geblieben ist. Es handelt sich nach wie vor um ein LCD mit 60 Hertz (Hz) Bildwiederholungsrate. Doch auch ohne Mini-LEDs wie bei den MacBook Pros kann das Display mit einer hohen Auflösung von 224 Pixeln pro Zoll (ppi), akkuraten Farben und kräftigen Kontrasten gefallen. Die Pro-Option einer extrem entspiegelnden Nanotextur gibt es beim Air nicht.

Zum Glück hat das MacBook Air M4 aber die Kamera von den aktuellen Pros übernommen. So wird man jetzt bei Videochats nicht nur mit Full-HD schärfer dargestellt. Es gibt obendrein die neue Möglichkeit, einen Folgemodus zu aktivieren. Das heißt, auch wenn man sich zur Seite bewegt, bleibt man im Bild. Das funktioniert recht gut, die Anpassungen erfolgen meist erfreulich flüssig.

Wie von Logitech-Webcams bekannt, erlaubt die Kamera jetzt zudem, Dokumente, die auf dem Schreibtisch liegen, Gesprächspartnern zu zeigen. Mit Platzierungshilfe und der richtigen Neigung des Displays klappt das gut. Allerdings ist die Darstellung nicht allzu scharf und die Kamera neigt speziell hier gelegentlich zur Überbelichtung.

Höhere Leistung, gleiche Ausdauer

Der M4-Chip bringt die erwartete Leistungsverbesserung. Im Benchmark-Test Geekbench 6 erreichte der zentrale Prozessor (CPU) mit einem Rechenkern rund 3800 Punkte, mit allen zehn kam er auf knapp 15.000. Der M3-Vorgänger absolvierte den Test mit rund 3100 und 12.000 Punkten. In der Bewertung der Grafikeinheit (GPU) schafften die beiden MacBook-Air-Generationen mit jeweils zehn Rechenkernen etwa 36.200 und 32.300 Punkte.

Mit der Leistungssteigerung erledigt der Neuling entsprechend noch müheloser auch sehr anspruchsvolle Aufgaben und ist noch besser fürs Gaming geeignet als der Vorgänger. Dabei kommt er nach wie vor ohne Lüfter aus, was bei dieser Leistung schon erstaunlich ist. Das höchste Niveau hält er aber nicht dauerhaft, dafür wäre dann doch eine aktive Kühlung wie bei den Pros nötig.

Die verbaute SSD bremst den M4 nicht aus. Der 512 Gigabyte (GB) große Speicher des Testgeräts erreichte im Blackmagic Disk Speed Test Schreibraten von rund 4600 Megabyte pro Sekunde (MB/s) sowie 3000 MB/s beim Auslesen. Beide Werte sind sehr gut.

Erfreulicherweise geht die höhere Leistung nicht auf Kosten der Laufzeit, die Ausdauer des MacBook Air ist unverändert ausgezeichnet. Apple gibt bis zu 18 Stunden an, im alltäglichen Testbetrieb hielt das Gerät im Schnitt ungefähr zehn Stunden durch.

Fazit

Mit dem MacBook Air M4 hält Apple die vergleichbare Windows-Konkurrenz locker auf Abstand, ohne sich allzu sehr anstrengen zu müssen. Um das Gerät potenziellen Käufern noch schmackhafter zu machen, hat das Unternehmen obendrein den Einstiegspreis gesenkt. Das 13-Zoll-Modell mit 8-Kern-GPU, 16 GB Arbeitsspeicher und 512 GB großer SSD ist mit knapp 1200 Euro jetzt 100 Euro günstiger als der Vorgänger zu haben.

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