Mario Basler äußert sich deutlich zu AfD-Behauptungen
Nach der Bundestagswahl tönt die AfD, ehemalige Bayern-Fußballer hätten ihr zum guten Ergebnis gratuliert. Gerüchteweise soll Mario Basler einer davon sein - doch der Ex-Nationalspieler weist das deutlich zurück. Er verrät sogar, wo er sein Kreuz gemacht hat und was er von der "dieser Partei" hält.
Eigentlich könnte es ja Privatsache sein, welche politischen Ansichten Mario Basler teilt. Doch am Rande der Vorstellung seines Buches "Das Leben nach den besten Jahren", das er gemeinsam mit Markus Babbel veröffentlicht hat, fühlte sich der ehemalige Fußballprofi dazu veranlasst, darüber zu sprechen. Denn Tino Chrupalla, einer von zwei Chefs der demokratiefeindlichen und in bedeutenden Teilen rechtsextremen Alternative für Deutschland, hatte nach der Bundestagswahl behauptet, Glückwünsche von "zwei deutschen Nationalspielern und ehemaligen Bayern-Spielern" erhalten zu haben. Namen hatte Chrupalla allerdings keine genannt, weshalb danach sofort die Gerüchteküche zu brodeln begann.
Auch Basler geriet daraufhin in Verdacht, seine Kreuze bei der AfD gemacht zu haben, die ihre Kanzlerkandidatin Alice Weidel mit der Losung "Alice für Deutschland" bewarb, was viele an die verbotene Nazi-Parole "Alles für Deutschland" erinnerte. Auf Nachfrage von RTL/ntv stellte Basler nun klar: "Ich habe CDU gewählt, ich habe Friedrich Merz gewählt." Er habe dem CDU-Spitzenkandidaten und wohl zukünftigen Bundeskanzler zuvor sogar eine Nachricht geschrieben, "dass nur er meine Stimme kriegt". Mit der AfD kann der 56-Jährige dagegen überhaupt nichts anfangen.
"Schlimm genug, dass die so viele Prozente gekriegt haben", sagte der einstige Champions-League-Sieger, der zuletzt in seiner Wahlheimat Osnabrück den SC Türkgücü trainiert hatte und sogar einmal für den Klub in der Kreisliga aufgelaufen war. 20,8 Prozent der Stimmen waren an die AfD gegangen, im neuen Bundestag bildet die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei die zweitgrößte Fraktion. "Eigentlich muss man über die AfD gar keine Worte verlieren, man darf der gar keine Plattform geben", forderte Basler, der dann einen bildlichen Vergleich bemühte: "Diese Partei ist von Deutschland so weit entfernt wie die Erde vom Mond."
Basler verurteilte darüber hinaus die menschenfeindlichen Absichten der AfD ("Diese Partei, die sollen erst mal einen Plan haben, nicht nur den Plan 'Ausländer raus'") und betonte, dass die Vereinigung um Chrupalla, Weidel & Co. "für mich gar keine Partei ist". Er appellierte dagegen an Merz, "dass er auch weiß, um was es geht" in den Verhandlungen für ein stabiles und zukunftsfähiges Regierungsbündnis. Der frühere Freistoßspezialist nahm dafür sogar die demokratischen Parteien in ihrer Gesamtheit in die Pflicht: "Die müssen jetzt mal alle verstehen, dass es hier um Deutschland geht, nicht um persönliche Befindlichkeiten."
Und so schlug sich Basler in dieser Buchhandlung in einem Berliner Einkaufszentrum auf die Seite von Uli Hoeneß. Der ehemalige Manager und heutige Ehrenpräsident des FC Bayern kritisierte die AfD immer wieder scharf. Im "Kicker" sagte er kurz vor der Wahl, wenn "einer unserer Spieler plötzlich Werbung für die AfD machen, würde ich allerdings mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat". Bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer im vergangenen Jahr hatte Hoeneß außerdem gesagt, er würde sich die WM-Stimmung von 2006 in Deutschland zurückwünschen, aber "die AfD will ich nicht dabei haben". Sätze, die offenbar auch Basler unterschreiben würde.