Emma Aicher sorgt für dicke Überraschung in der Abfahrt
Bei der WM zuletzt deutet Skifahrerin Emma Aicher an, dass mit ihr in den Speeddisziplinen immer stärker zu rechnen ist. Das untermauert die 21-Jährige nun in Kvitfjell mit einem herausragenden Ergebnis in der Abfahrt. Auf Rang zwei hat sie nur minimalen Rückstand auf die Siegerin.
Emma Aicher stieß einen Jubelschrei aus und riss die Arme freudestrahlend nach oben. Dann wurde die 21-Jährige nach ihrem Coup auf dem "Olympiabakken" auch schon von ihrer Teamkollegin Kira Weidle-Winkelmann in die Arme genommen. Mit Platz zwei bei der Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell hat das Toptalent des Deutschen Skiverbandes eindrucksvoll gezeigt, warum sie als großes Versprechen für die Zukunft gilt.
"Es ist ein Traum, darauf arbeitet man die ganze Zeit hin. Ich bin sehr glücklich. Ich habe versucht, so zu fahren wie im Training. Es hat sich gut angefühlt. Es hat mich schon ein bisschen überrascht, aber es ist cool, dass es geklappt hat", sagte eine strahlende Aicher im ZDF.
Nur winzige 0,15 Sekunden fehlten der 21-Jährigen, die mit Startnummer 27 ins Rennen gegangen war, auf Siegerin Cornelia Hütter aus Österreich. Doch immerhin verwies Aicher noch Weltmeisterin Breezy Johnson aus den USA auf Rang drei und verdrängte Olympiasiegerin Sofia Goggia vom Podest. Am Samstag (10.30 Uhr/ZDF und Eurosport) gibt es für Aicher im norwegischen Kvitfjell eine zweite Chance in der Abfahrt, am Sonntag (10.30) findet ein Super-G statt.
"Ich behaupte, sie wird eine Rakete"
Schon bei der WM in Saalbach-Hinterglemm hatte Aicher mit zwei sechsten Plätzen angedeutet, dass künftig mit ihr auch in den Speeddisziplinen zu rechnen ist. Dass sie ein riesiges Potenzial besitzt, das wissen sie beim DSV schon länger. "Ich behaupte", sagte Cheftrainer Andreas Puelacher bei der WM, "sie wird eine Rakete."
Der Verband nahm Aicher schon sehr früh mit zu den großen Wettbewerben. Bei der WM 2021 gewann sie mit dem Team Bronze, bei Olympia 2022 Silber. Sie ist eine Allrounderin. Zuletzt hatte Aicher, geboren im schwedischen Sundsvall, auch beim Weltcup-Slalom von Sestriere als Sechste überzeugt.
Nicht ganz so glücklich über ihr eigenes Rennen war die 29 Jahre alte Weidle-Winkelmann, die in diesem Winter einige Probleme hat. Mit einer Sekunde Rückstand belegte sie Rang zehn. "Es war okay, es waren aber ein paar Unsicherheiten dabei. Das ist schon ein bisschen ärgerlich bei so einem engen Rennen. Aber nichtsdestotrotz ist es mal wieder ein solides Ergebnis. Das tut auch ein bisschen gut", sagte Weidle-Winkelmann - bevor sie Emma Aicher glücklich in die Arme nahm.