Zahl der verletzten Polizisten nach Rom-Derby steigt auf 24

Nach den schweren Ausschreitungen rund um das Römer Derby hat die italienische Polizei einen Lazio-Fan festgenommen. Dem Mann wird Widerstand und Gewalt gegen Polizeibeamte sowie Sachbeschädigung vorgeworfen. Anhand von Videoaufnahmen will die Polizei weitere Beteiligte ermitteln; die Zahl der verletzten Polizisten ist inzwischen auf 24 gestiegen.

Italiens Innenminister Matteo Piantedosi betonte, die Regierung werde »alle notwendigen Maßnahmen« ergreifen, um die Polizei vor Hooligan-Angriffen zu schützen. Es sei nicht hinnehmbar, dass Beamte ihr Leben riskieren, um Ausschreitungen bei Fußballspielen zu verhindern. Am Sonntag war es vor und nach dem Derby zwischen AS Rom und Lazio Rom (1:1) zu Zusammenstößen beider Fanlager gekommen.

1000 Polizisten im Einsatz

So hatten etwa 500 meist vermummte Roma-Anhänger versucht, in die den Lazio-Anhängern zugewiesene Zone zu gelangen. Die Polizei konnte die Situation aber schnell beruhigen. An einem anderen Ort wurden Flaschen und Steine geschmissen, die Polizei setzte dort Tränengas und Wasserwerfer ein. Danach kursierten Fotos von beschädigten Autos und brennenden Mülleimern in der italienischen Hauptstadt.

Nach Ansicht der Polizeigewerkschaft Coisp werden Sportereignisse für die Polizisten immer häufiger zu »Kriegsfronten«. Es sei ein Fehler gewesen, das Derby am Abend statt am Nachmittag auszutragen, dies erschwere die Arbeit der Polizei. »Es ist inakzeptabel, weiterhin den Forderungen des Fernsehens auf Kosten der Sicherheit nachzukommen«, sagte Domenico Pianese, Chef des Gewerkschaftsverbands der italienischen Polizei.

Für das »Derby della Capitale« waren 1000 Polizisten in der Hauptstadt im Einsatz gewesen. Beim Aufeinandertreffen der beiden Stadtrivalen kommt es immer wieder zu Krawallen.

Nach 32 Spieltagen steht Lazio auf Rang sechs der Serie A, die Roma auf einem enttäuschenden siebten Platz. Der ehemalige Nationalspieler Mats Hummels kam bei der AS Rom nicht zum Einsatz.

Polizisten in Rom vor Derby

Foto: Gregorio Borgia / AP / dpa

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