Bielefeld schaltet Bremen aus und steht im Halbfinale
Drittligist Arminia Bielefeld bleibt das Sensationsteam im DFB-Pokal. Im Viertelfinale setzten sich die Bielefelder 2:1 (2:0) gegen Werder Bremen durch und eliminierten damit bereits den dritten Bundesligisten nach Union Berlin und dem SC Freiburg.
Die Bremer, in der Liga nach zuletzt drei Niederlagen in Folge auf den zwölften Platz abgerutscht, präsentierten sich besonders defensiv verunsichert und lagen nach einem Treffer von Marius Wörl (35. Minute) und einem Eigentor von Julian Malatini (41.) schon zur Pause klar hinten. Oliver Burke (56.) brachte Werder noch einmal heran, zum Ausgleich aber reichte es nicht mehr.
Werder musste weiter auf den verletzten Kapitän Marco Friedl verzichten, Spielmacher Romano Schmid fehlte erkrankt. Nach 30 Minuten musste dann auch noch Marvin Ducksch mit Oberschenkelproblemen verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Justin Njinmah. In Erscheinung getreten war der Bremer Stürmer bis dahin ohnehin kaum – die Partie spielte sich im Mittelfeld ab, Bielefeld hielt den Erstligisten mühelos vom eigenen Tor fern.
Die erste echte Gelegenheit hatte fast schon folgerichtig die Arminia. Joel Felix' Kopfball nach einer Halbfeldflanke landete noch im Aus (33.), die nächste Chance war dann drin: Malatani verdribbelte sich tief in der eigenen Hälfte, Wörl schnappte sich den Ball und visierte von der Strafraumgrenze das lange Eck an. Vom Innenpfosten prallte der Ball ins Tor, für das von Hannover 96 ausgeliehene Mittelfeld-Talent war es bereits die fünfte Torbeteiligung in der vierten Pokalrunde (35.).
In den Folgeminuten bröckelte die Bremer Defensive weiter. Im ausverkauften Bielefelder Stadion ließ sich die Arminia von den Fans zu einer Spitzenleistung antreiben. Stefano Russo zwang Werder-Torhüter Michael Zetterer mit einem Freistoß zur Glanzparade (37.), ehe der unglückliche Malatini eine Hereingabe ins eigene Tor abfälschte (41.). Die Bielefelder Fans auf der Tribüne, unter ihnen auch der ehemalige SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, durften sich über eine 2:0-Halbzeitführung freuen.
Werder müht sich vergebens
Zur Pause blieb das blasse Bremer Offensivduo aus André Silva und Marco Grüll draußen, Burke und Leonardo Bittencourt sollten der Offensive neuen Schwung verleihen. Und das taten sie auch: Nach einem Ballverlust des frisch eingewechselten Bielefelders Roberts Uldrikis schaltete Bittencourt schnell um, Burke schloss artistisch ab und verkürzte per im Sprung per Dropkick (56.).
Werder rannte weiter an, doch Bielefeld sortierte sich nun besser und ließ kaum noch echte Chancen zu. Erst in der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Ex-Bielefelder Amos Pieper per Kopf die große Ausgleichschance, scheiterte aber an der Torlatte (90.+2). Ein vermeintliches Bielefelder 3:1 durch Sam Schreck zählte nicht (90.+6), der Videoschiedsrichter hatte ein Foul in der Torentstehung gesehen.
So folgte die Arminia dem VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen ins Pokal-Halbfinale. Am Mittwochabend entscheidet sich zwischen RB Leipzig und dem VfL Wolfsburg (20.45 Uhr), wer die Runde der letzten vier komplettiert. Die Auslosung zum Halbfinale (1. und 2. April) findet am Sonntag um 18.45 Uhr in der ARD statt.
Marvin Ducksch als Symbol der Bremer Stimmung während der Pokalniederlage
Foto: Christopher Neundorf / EPA