FC Bayern dominiert Eintracht, aber bangt um Joshua Kimmich

Weil Bayer 04 in Kiel gewinnt, ist der FC Bayern im Top-Spiel der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt gefordert. Der FC Bayern darf vor dem Königsklassen-Derby gegen den Meister nicht ins Straucheln geraten. Das gelingt ihnen ganz locker, auch ohne Kane, der erst spät kommt. Doch nicht alles ist gut.

Die Stars des FC Bayern ließen sich nur kurz von ihren Fans feiern - und hakten das Ausrufezeichen im Titelkampf schnell ab. Das, was die Münchner beim deutlichen 4:0 (1:0) gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt gezeigt hatten, war zwar deutlich "meisterlicher" als zuletzt, doch die große Euphorie brach beim deutschen Rekordmeister nicht aus. Weil der Erfolg von der Sorge um Joshua Kimmich begleitet wurde - und weil das Königsklassen-Duell mit Bayer Leverkusen, das über die Bewertung der Saison entscheiden wird, noch bevorsteht.

"Wir haben es heute mit einer eindrucksvollen Leistung gezogen", lobte Sportvorstand Max Eberl bei DAZN. Michael Olise (45.+3), Hiroki Ito (61.), Jamal Musiala (83.) und Serge Gnabry (90.+2) bescherten den Bayern, die sich spielerisch im Vergleich zu den vergangenen Spielen verbessert zeigten und ihren Acht-Punkte-Vorsprung auf den Double-Gewinner Leverkusen in der Liga behaupteten, einen gelungenen Auftakt in die Wochen der Wahrheit.

Kimmich, dessen Mitwirken zuvor ohnehin fraglich gewesen war, musste allerdings vor der Pause verletzt runter. "Es ist nichts Schlimmes hoffentlich", sagte Eberl, der der Untersuchung des Mittelfeldchefs nicht vorgreifen wollte. Aber: Kimmich gehe eigentlich "nicht freiwillig vom Platz". Am kommenden Freitag tritt der FC Bayern beim VfB Stuttgart an (20.30 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de).

Auch ohne Kimmich sowie den an der Hüfte verletzten Abwehrspieler Dayot Upamecano hatten die Bayern nach ein paar stürmischen Anfangsminuten der Eintracht wenig Probleme. Allein die Verwertung ihrer zahlreichen Chancen ließ doch zu wünschen übrig. Torjäger Harry Kane, der an einer Einblutung an der Wade laborierte, saß zunächst auf der Bank, für ihn spielte eine gute Stunde lang Thomas Müller - sehr engagiert, aber ohne Fortune.

Frankfurt bleibt ungefährlich

Die Eintracht begann respektlos und attackierte die Münchner so früh und entschlossen in deren Hälfte, dass es umgehend energischer Anweisungen von Trainer Vincent Kompany bedurfte - seine Armbewegung signalisierte: raus da hinten! Dies gelang seiner Mannschaft zunehmend, unter anderem, weil sie ihrerseits viel engagierter und entschlossener ins Gegenpressing ging und kam, als dies zuletzt der Fall war.

Nach einer Chance für Hugo Ekitiké (6.) sahen sich die Frankfurter mehr und mehr zurückgedrängt, es ergaben sich zahlreiche Gelegenheiten für die Bayern: Die beste verhinderte Rasmus Kristensen, der Musialas Schuss auf der Torlinie blockte (15.). Die Münchner kombinierten nun gut, waren klar überlegen, immer wieder aber stand dem Torerfolg ein Körperteil eines Frankfurters im Weg.

Die Eintracht tauchte dafür nur noch selten in der Hälfte der Münchner auf. Die Konter liefen in der Regel über Ansgar Knauff, sie blieben aber weitgehend ungefährlich. Für die größte Aufregung bei den Bayern sorgte so zunächst kurz vor der Pause Kimmich, der ohne Einwirkung eines Gegenspielers zu Boden ging und offenbar wegen einer Fußverletzung ausgewechselt werden musste (42.).

Sané vergibt, Musiala angeschlagen

Kimmich, der bis dahin keine Minute Spielzeit in dieser Saison verpasst hatte, wurde ersetzt durch Leon Goretzka. Und der neue Mann leitete sogleich den Führungstreffer ein: ein Pass auf Musiala, ein Pass auf Leroy Sané, ein Querpass auf Olise - Tor. Die beiden Flügelspieler waren die auffälligsten Offensivakteure der Münchner. Auch Musiala hatte einige gute Aktionen als Anspielstation, Ballverteiler und Vollstrecker: Sein Tor war eine bemerkenswerte Willensleistung.

Mit zunehmender Spielzeit konnten sich die Bayern darauf konzentrieren, Ball und Gegner zu kontrollieren. Sie taten dies in sehr seriöser Manier. Auch nach dem Tor von Ito, der nach einem Eckball traf. Der Japaner wurde danach umgehend ausgewechselt. Sané (78.) vergab zwar erst freistehend eine Riesenchance, dann räumte Musiala aber alle Zweifel aus - und verließ nach seinem Treffer leicht angeschlagen das Feld.

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