Christian Dürr will neuer FDP-Chef werden

Christian Dürr möchte Christian Lindner ins Amt des FDP-Parteichefs folgen. Auf der Plattform X kündigte der bisherige Fraktionsvorsitzende an, für das Amt zu kandidieren.

»Manche sagen jetzt: War’s das mit der FDP? Ich sage Nein, denn Liberalismus, den braucht Deutschland als liberale Demokratie«, sagt Dürr in einem am Sonntagabend hochgeladenen Video. Es zeigt den 47-Jährigen auf einer Straße in seinem Wohnort Ganderkesee.

Am Sonntag sind im schleswig-holsteinischen Kiel die Landesvorsitzenden und die Fraktionschefs aus Europa, Bund und Ländern zusammengekommen, um über die Lindner-Nachfolge zu beraten.

Dürr hatte sich bei dem Treffen gegen Henning Höne durchgesetzt, der als nordrhein-westfälischer Landes- und Fraktionsvorsitzender ebenfalls Ambitionen auf das Amt des Parteivorsitzenden gehabt hatte.

Strack-Zimmermann und Kubicki wollen mitmachen

Auf ihrem Bundesparteitag Mitte Mai in Berlin wollen die Liberalen nun über die Personalie abstimmen. Neben ihrem Vorsitzenden sollen dort auch die übrigen Mitglieder des Bundesvorstands gewählt werden. Bei dieser personellen Neuaufstellung wollen auch bekannte Gesichter wie Wolfgang Kubicki oder Marie-Agnes Strack-Zimmermann mitreden.

Sowohl Strack-Zimmermann als auch Kubicki hatten unmittelbar nach der Wahlniederlage der Liberalen bei der vorgezogenen Bundestagswahl vom 23. Februar Interesse am Vorsitz gezeigt.

Wie der SPIEGEL danach aus parteiinternen Runden erfuhr, zeigte sich schnell, dass weder Kubicki noch Strack-Zimmermann die teils zerstrittene Partei einen könnten.

In der Fraktion einigte man sich deswegen schnell auf Christian Dürr als Kompromiss-Kandidaten. Seinetwegen müsste wohl auch die Geschäftsordnung der Liberalen geändert werden. Bislang ist der FDP-Vorsitz ein reines Ehrenamt.

Da die FDP aber weder in Bund noch in Dürrs Heimat Niedersachsen im Parlament vertreten ist, müsste Dürr die FDP allein aus der Berliner Zentrale leiten – gegen eine Entschädigung aus der Parteikasse.

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