Jauch besorgt: Lässige Tierärztin mit Joker bei 500.000-Euro-Frage

Diese Veterinärin könnte auch auf einer Party sein, so entspannt scheint sie. Dabei hat sie noch einen Joker und Jauch stellt die Frage für eine halbe Million. Der Plan für den Gewinn sorgt allerdings etwas für Ekel – und auf RTL+ verpassen Zuschauer eine lustige Szene.

Der ganz große Gewinn geht bei "Wer wird Millionär?" (WWM) auch völlig unaufgeregt. "Viel besser konnte man es nicht machen, auch taktisch", sagte Günther Jauch am Montagabend anerkennend. Denn Tierärztin Christine Weiß aus dem bayrischen Pleiskirchen war geradezu nonchalant durch die Runden geglitten und hatte plötzlich bei der 125.000-Euro-Frage noch den 50:50-Joker und den Zusatzjoker – die zwei wertvollsten Hilfestellungen in der RTL-Quizshow, wie Jauch ganz richtig anmerkte. Schweine-Orgasmus und JD Vance konnten Weiß nicht aus der Ruhe bringen. Gestoppt wurde sie erst von einem Preisschild.

Weiß wusste zwar nicht alles, aber war klug genug, kein unnötiges Risiko einzugehen. Für Außenstehende sah das jedoch manchmal wie Zocken aus. "Für welchen Klub spielt Torhüterin Ann-Katrin Berger, Deutschlands Fußballerin des Jahres 2024?", wollte Jauch für 64.000 Euro wissen. Der Telefonjoker entschied sich erst in den letzten Sekunden für "Gotham FC" und klang dabei nicht sonderlich überzeugt. Jauch hatte so seine Zweifel. Doch die Tierärztin vertraute dem Sachverstand ihres Sportjokers, loggte die Antwort kurzerhand ein und war eine Runde weiter.

WWM: Schweine-Sex und Sex-Schamane

Dass die Memoiren "Hillbilly-Elegie" vom späteren US-Vizepräsidenten JD Vance geschrieben wurden, wusste Weiß ebenso wie dass der "Sex-Schamane" Durek Verrett mit der Prinzessin Märtha Louise von Norwegen verheiratet ist. Einige anzügliche Bemerkungen über das Liebesleben des Paares später konnte Weiß die Zuschauer aufklären: Der Koitus bei Schweinen dauert rund 30 Minuten. Schließlich müssten die Männchen rund einen halben Liter Ejakulat loswerden. "Schafft der Schamane nie", freute sich Jauch.

Dass Weiß den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker kurz fälschlicherweise in Bayern verortet hatte, änderte nichts daran, dass sie auch die Frage für 125.000 Euro überstand. "Wer ist der Großneffe eines Bundespräsidenten und wurde 2022 Finanzminister eines deutschen Bundeslandes?", wollte Jauch wissen. Weiß bemühte den Zusatzjoker, doch nur ein junger Herr erhob sich. Der war allerdings ein Volltreffer. Der Sachbearbeiter im öffentlichen Dienst aus Saarbrücken arbeitet quasi für den gesuchten Landesminister: Jakob von Weizsäcker. "Nie war man einem Menschen vom Finanzamt so dankbar", lobte Jauch.

Und plötzlich gelang Weiß völlig unaufgeregt, was nur wenigen Kandidaten bei "Wer wird Millionär?" geschafft haben. Sie verfügte in der vorletzten Runde für 500.000 Euro noch über einen Joker. Mit dem halbierte sie sogleich die Antwortmöglichkeiten bei dieser kniffligen Frage. "Wobei handelt es sich für Juristen um ein typisches Beispiel für eine 'zusammengesetzte Urkunde'?", wollte Jauch wissen. Zur Auswahl standen am Ende "Postkarte mit Urlaubsgrüßen" oder "Preisschild an einer Hose".

Weiß tendierte aus dem Bauch heraus zur Postkarte. Doch angesichts der enormen Fallhöhe stieg die Tierärztin lieber mit 125.000 Euro. Denn sie hat kostspielige Pläne. Da sich die 20 Milchkühe auf dem elterlichen Bauernhof nicht mehr so rentieren, überlegt Weiß, auf die Produktion von Eiweiß aus Insekten umzusteigen und beispielsweise Fliegen zu züchten – erst für die Tierfutterproduktion, später auch als Fleischersatz.

Jauch gibt Gewinnerin einen Rat

Zumindest finanziell ist die Tierärztin dem Plan bei "Wer wird Millionär?" einen großen Schritt näher gekommen. "Das wäre komplett schiefgegangen", kommentierte Jauch ihre Tendenz zur Postkarte. Tatsächlich gelten ein Preisschild und das dazugehörige Produkt als zusammengesetzte Urkunde, wie der Moderator erläuterte. Wer die Summe auf dem Etikett ändere, begehe deshalb Urkundenfälschung. "Wollen Sie sich das mit den Insekten noch mal überlegen?", gab er der auch nach dem Gewinn scheinbar tiefenentspannten Kandidaten mit auf den Nachhauseweg.

Anschließend schaffte es Vincent Eiselt aus Berlin auf den heißen Stuhl. Der Medizinstudent gestand sofort: Er guckt kein Fernsehen und sieht sich "Wer wird Millionär?" immer nur auf RTL+ an, ohne Werbung. "Damit entziehen Sie mir meine Lebensgrundlage", beschwerte sich Jauch. Ausgerechnet bei diesem Kandidaten verpassten Zuschauer über die App einen kleinen lustigen Moment. Dort verlief die 300-Euro-Frage zu Katy Perry völlig harmlos. Wer aber meinte, dass der Kandidat anschließend doch etwas nervös aussah, hat gut hingeschaut.

Denn im Fernsehen ging die Runde nicht störungsfrei über die Bühne. Als Jauch in die Werbepause überleitete, konnte Eiselt einfach nicht mehr an sich halten. "Könnte ich mal auf die Toilette gehen? Das drückt ganz schön, ich muss pullern", flehte der 22-Jährige laut RTL. Jauch hatte Erbarmen. "Ausnahmsweise", meinte der Moderator und ließ den Kandidaten gen WC davon ziehen – aber nicht, ohne ihn zur Eile anzuhalten: "Wir ziehen dann alle fünf Minuten 200 Euro ab!"

So eine Strafzahlung hätte sich Eiselt locker leisten können, soviel stand bereits fest, noch ehe Jauch nächste Woche die finale Gewinnsumme verkündet. Der Medizinstudent hatte die Sicherheitsvariante gewählt und überstand am Montagabend die Sicherheitsstufe von 16.000 Euro – und bekam sogleich seinen letzten Schluck Wasser in die falsche Röhre, als unvermittelt die Schlusssirene ertönte und Jauch die Sendung für beendet erklärte. Eiselt kann nächsten Montag noch auf seinen Telefonjoker zurückgreifen.

Fauxpas bei WWM

Einen kurzen Schreckmoment erlebte zu Beginn der Sendung auch Jonas Hanke aus Stuttgart, als er während der Vorstellungsrunde von der Kamera beim Kaugummikauen erwischt wurde. Der 24-Jährige beantwortete die erste Auswahlfrage dennoch in unter zwei Sekunden und wurde so der erste Kandidat des Abends.

Der Marketingangestellte bei Mercedes-Benz hat zwar das Abitur mit 16 Jahren gemacht. Bei Abend-Make-up, Paruresis ("schüchterne Blase") oder dem Melt Musikfestival brauchte er allerdings jeweils eine Hilfestellung. Sein Vater verhalf ihm als Telefonjoker dann bei der Frage für 32.000 Euro zur letzten korrekten Antwort. Er tippte wie sein Sohn darauf, dass die sogenannten Tränenstreifen nicht bei Giraffen oder Flusspferden zu finden sind, sondern bei Geparden.

Was für eine Sportart die laut "Forbes" mit gut 34 Millionen US-Dollar bestbezahlte Sportlerin 2024 ausübt, wusste Hanke dann nicht mehr. Ein Großteil davon werde mit Werbegeldern verdient, gab Jauch noch einen Hinweis. Er suchte die Tennisspielerin Coco Gauff. "Dann wünsche ich dem jungen Glück alles Gute und, ja, Sie schaffen das", verabschiedete sich Jauch von Hanke, der gerade mit seiner mitgereisten Freundin zusammengezogen ist.

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