In diesem Hotel hilft man Ihrem Leben auf die Sprünge
Das Wettersteingebirge und der weitläufige Naturpark Karwendel umrahmen das Seefelder Hochplateau in Tirol. Die atemberaubende Region ist bekannt für ihre Gastfreundschaft, die auch unser Kolumnist schätzt. Er besucht dort ein Hotel, das mit einem besonderen Versprechen wirbt.
Wer mir die Chance bietet auf ein langes Leben, auf Gesundheit und körperliche Fitness, dabei aber auch das Leben genießen zu können, den nehme ich ernst. Ich checke ein im Alpin Resort Sacher in Seefeld, dort setzt die Hotelinhaberin Elisabeth Gürtler auf "Healthy Longevity". Für die Aussicht auf ein gesünderes, qualitativ hochwertiges Leben hat der Gast eine Fülle an Möglichkeiten: In der 4700 Quadratmeter großen Wellness-Oase begleiten ihn Ärzte, Therapeuten und Fitnesstrainer mit maßgeschneiderten Gesundheitskonzepten.
Das alles unter dem Dach des ehemaligen Astoria Resort, das Elisabeth Gürtler 2015 übernimmt. Sie rüstet es kontinuierlich auf und um, erweitert es um 24 Juniorsuiten. Dafür erhält das Hotel die Kategorisierung "Fünf-Sterne-Superior". Elisabeth Gürtler leitete mehr als 25 Jahre die Sacher-Hotels in Wien und Salzburg, in Seefeld setzt sie auf Wachstum. 2021 entstehen die Legenden-Suiten, endlich sieht die Hotelchefin ihre Vision verwirklicht, Genuss mit Gesundheit zu verbinden. Ihr schwebt kein klassisches Kurhotel vor, vielmehr eine exclusive Wohlfühloase, die regenerierende Anwendungen, Entspannung und medizinische Therapien mit der Wärme und dem luxuriösen Ambiente eines Grand Hotels verbindet. Der Gast soll mit all seinen Sinnen genießen können.
Keine Spannteppiche und kein Tiroler Schnickschnack
Was sie damit meint, merke ich, als ich meine Legenden-Suite beziehe. Überall wunderschönes Altholz, einige Jugendstilelemente, die mit schwarzem Metall abgesetzt sind, es überwiegen Erdtöne. Große Holzplanken schaffen eine ansprechende Deckenhöhe, die dezente Hintergrundbeleuchtung sorgt für Wärme, lässt mich entspannen. Für die Direktorin ist Holz der Hauptakteur der Gemütlichkeit. Bei den Umbaumaßnahmen und dem Neubau der Suiten mussten Spannteppiche und Tiroler Schnickschnack weichen. Sie wurden unter anderem ersetzt durch moderne Bäder und eine intelligente Raumaufteilung.
Überall im Haus strahlt zeitloser, alpiner Schick. Ein Highlight der Suite ist für mich die Sauna, eingebaut zwischen Terrasse und Wohnzimmer. Ich kann sie von beiden Seiten begehen und genieße die Aussicht von der Terrasse. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, der Blick über die Tiroler Ikone Seefeld und die alpine Landschaft ist weit und ungetrübt.
Die Sacher-Hotels in Wien und Salzburg leiten heute Elisabeth Gürtlers Kinder. Ihr Schwiegersohn Matthias Winkler ist CEO der Sachergruppe und hat sie behutsam, aber fokussiert zu einer der besten Grand-Hotel-Vereinigungen der Welt geführt. Er ist ein kongenialer Hotelier mit Vision und Tatkraft. Ich bin überzeugt, dass ein Grand Hotel auch von einem Grand Hotelier geführt werden sollte. Ich meine damit Persönlichkeiten, die wie hier die Tradition der Gastfreundschaft verstehen, aber offen sind für Innovation. So eine Grande Dame der Grand Hotellerie ist sicherlich Elisabeth Gürtler. Sie hat das Alpin Resort Sacher zu einem der ganz besonderen Resorts gemacht. Seit Januar 2023 zählt es zu den "Leading Hotels of the World", einer kuratierten Kollektion von rund 400 unabhängigen Hotels in mehr als 80 Ländern, in deren Executive Team ebenso Matthias Winkler sitzt.
Gelebte Gastfreundschaft der Direktorin
Ich fühle mich hier von Beginn an wohl, was sicher auch an der gelebten Gastfreundschaft der Hoteldirektorin liegt. Bei jedem Frühstück, bei jedem Abendessen geht sie von Tisch zu Tisch und begrüßt jeden Gast persönlich. Ihr kommt kein schnöder Smalltalk über die Lippen, vielmehr kennt sie die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste, erkundigt sich, ist interessiert. Auch ich freue mich auf ein kurzes Gespräch mit ihr, es ist Teil des Erlebnisses "Alpin Resort Sacher", dass man hier das Wirken der Gastgeberin mit all ihrer Grandezza spürt.
Beim Frühstück fällt mir auf, dass alle Servicemitarbeiter den Gast im Blick haben. Aufmerksam, aber unaufdringlich wird man umsorgt. Die Brotauswahl erinnert eher an das Angebot einer Spitzenbäckerei. Das Obst ist perfekt gereift, von der Mango bis zur Erdbeere. Über allem thront die original Sachertorte, benannt nach dem Wiener Patissier Franz Sacher, der sie kreierte. Sein Sohn Eduard eröffnete 1876 das Hotel Sacher in Wien, dort lagert bis heute das Originalrezept der berühmten Torte.
Beim Abendessen im Hotel-Restaurant "Der Max" sehe ich den Gastronomieleiter Max Abolnik wieder. Ich kenne ihn noch gut aus unserer gemeinsamen Zeit im "Spa & Resort Bachmair Weissach" am Tegernsee und im "Brenners Park-Hotel & Spa" in Baden-Baden.
Auch für Max Abolnik ist Gastfreundschaft eine Herzensangelegenheit, und sein Name steht für eine herausragende Gastronomie. Seine Küche ist regional, innovativ und modern, sie kombiniert traditionelle österreichische und internationale Gourmetküche. Küchenchef Kai Küpferle legt Wert auf regionale und saisonale Produkte. Sie kommen vom nahegelegenen Schotthof in Thaur oder vom Bauernhof des Schauspielers Tobias Moretti. "Der Max" ist hochdekoriert, das Küchenteam erkochte sich bereits dreimal zwei Gault&Millau-Hauben. Es ist damit das am höchsten gerankte Restaurant in Seefeld.
Entspannung bei Qi Gong und Face Yoga
Für mich fliest im "Alpin Resort Sacher" alles zusammen, Gastfreundschaft, alpiner Schick, Tiroler Tradition und Innovation. Auf dem Weg zum Spa erinnere ich mich an Elisabeth Gürtlers Vision von "Healthy Longevity", vom gesunden Genießen in einer exklusiven Umgebung. Im Spa herrscht reger Betrieb, Gäste entspannen bei Qi Gong, Face Yoga oder in der Sauna, lassen sich von meditativen Klangschalentönen beruhigen oder vom Fitness-Trainer durch das Wasserbecken dirigieren. "Healthy Longevity" ist hier aber noch viel mehr, erklärt mir Dr. Katharina Sepp, die ärztliche Leiterin des Programms. Sie verfolgt eine personalisierte Präventionsmedizin, weg vom Kurhotelprinzip, hin zur ganzheitlichen, individuellen Betrachtung des Gastes. Schulmediziner und Fachleute aus der Komplementärmedizin arbeiten hier Hand in Hand.
Sofern er möchte, wird der Gast von Kopf bis Fuß untersucht und erhält dann ein maßgeschneidertes Konzept mit vielen Möglichkeiten: Therapien zur Energiegewinnung oder zur Zellgeneration, revitalisierende und hormonelle Therapien, das klassische "Fett-Weg", Straffung, Entschlackung und viel Bewegung. Katharina Sepp verrät mir, dass die Hoteldirektorin nicht nur visionäre Vordenkerin ist, sie lebt das auch vor. Sie bewege sich viel in der Höhe und gehe regelmäßig zur Kryotherapie in die Kältekammer.
All das begeistert mich und ist für mich auch sinnvoll. Ich werde wiederkommen nach Seefeld, vor allen Dingen ins Sacher mit seiner großartigen Hotellerie, klassisch im alpinen Schick umgesetzt, aber mit den richtigen Innovationen am richtigen Fleck. Und mit einem unbeschwerten Aufenthalt im Spa, der so viel mehr bietet, als ich in drei Tagen ausprobieren kann. Ich kenne kein Hotel, in dem ich so viel Spaß und Entspannung finde und das mir dabei den Weg in ein gesünderes, besseres, längeres Leben ebnen kann.
Raths Reise-Rating (aktuelle Wertung gefettet):
1. Ganz großes Kino
2. Wenn's nur immer so wäre
3. Hohes Niveau, mit ein paar wenigen Schwächen
4. So lala, nicht oh, là, là
5. Besser als im Hostel
6. Ausdrückliche Reisewarnung
Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber der Reiseplattform www.travelgrand.ch ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für ntv.de schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist Ideengeber des Rankings www.die-101-besten.com und zudem Autor des Buches "Die 101 besten Hotels Deutschlands", das zukünftig gemeinsam mit "Capital" verlegt wird.