Sonde »Athena« startet – und soll am Mondpol nach Eis suchen
Eine knappe Woche soll die Reise dauern. Rund ein Jahr nach dem Start seines Mondlanders »Odysseus« hat das US-Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines ein weiteres Landegerät auf den Weg zum Mond geschickt.
Die neue Mondmission IM-2 mit der Landesonde »Athena« startete am Mittwoch um 19.16 Uhr (Ortszeit, 01.16 MEZ) an Bord einer SpaceX-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida aus ins All, wie aus einer Videoübertragung hervorging. Mit an Bord ist auch ein in Deutschland entwickeltes Messinstrument.
Die Landung von »Athena« auf dem Mond ist rund um den 6. März geplant. Wenn alles gut geht, soll der Mondlander auf dem Berg Mons Mouton aufsetzen – einem riesigen Plateau, das näher am Südpol des Mondes liegt als alle bisher angeflogenen Stellen.
Die Sonde führt mehrere wissenschaftliche Instrumente mit sich, um dort unter anderem mit einem Bohrer und einem Massenspektrometer nach Wassereis zu suchen. Die US-Raumfahrtbehörde erhofft sich von den Messungen neue Erkenntnisse über den Südpol des Mondes.
Mit dabei ist auch das in Deutschland entwickelte Lunar Radiometer (LRAD), ein wissenschaftliches Messinstrument zur berührungslosen Temperaturmessung, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte. Es wurde demnach am DLR und am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin entwickelt.
Messungen im Krater wären ein großer Erfolg
Die Erforschung des Mondes mit Landemissionen bleibe eine große technische Herausforderung, erklärte der LRAD-Projektleiter vom DLR-Institut für Planetenforschung, Matthias Grott. Sollte es gelingen, die Messungen »innerhalb der verschatteten Krater« auszuführen, wäre dies aus seiner Sicht »eine weltweit einzigartige Leistung«.
Der DLR zufolge ist Wassereis »äußerst wichtig«, um eine längerfristige menschliche Präsenz auf dem Mond zu etablieren, da es demnach »sowohl als Trinkwasser als auch zur Extraktion von Wasserstoff und Sauerstoff« verwendet werden kann. Neben der Versorgung mit Sauerstoff zum Atmen können beide Gase, dann verflüssigt, zudem als Raketentreibstoff verwendet werden. Dieser müsste dann nicht aufwendig von der Erde zum Mond transportiert werden, sondern könnte direkt dort gewonnen werden.
Intuitive Machines hatte im vergangenen Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond geschickt. Es war zugleich die erste Mondlandung der USA seit mehr als 50 Jahren. Das Landegerät »Odysseus« des im US-Bundesstaat Texas ansässigen Unternehmens war nach der Landung im April 2024 allerdings umgekippt und konnte deshalb nur einen Teil seiner Untersuchungen vornehmen. Das Unternehmen hofft diesmal auf mehr Erfolg.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version wurde der Projektleiter des DLR-Instituts für Planetenforschung als Matthias Groam bezeichnet. Der korrekte Nachname ist Grott. Wir haben die Textstelle geändert.
Mondlander »Athena« der Raumfahrtfirma Intuitive Machines
Foto: Intuitive Machines / dpa