Inflationsrate im Euroraum fällt auf 2,2 Prozent
Die Inflation in der Eurozone hat sich im März weiter abgeschwächt. Das EU-Statistikamt Eurostat bestätigte am Mittwoch eine frühere Schätzzahl, wonach die Verbraucherpreise im März im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,2 Prozent gestiegen sind. Im Februar hatte die Teuerungsrate noch bei 2,3 Prozent gelegen. Zu Jahresbeginn waren es noch 2,5 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt einen Wert von zwei Prozent für den Euroraum an und ist nun fast am Ziel. Damit könnte voraussichtlich auch der Weg für eine Zinssenkung frei werden.
In einigen Staaten der Eurozone liegt die Rate bereits deutlich darunter – etwa in Frankreich (0,9 Prozent) und Luxemburg (1,5 Prozent). In Deutschland war sie mit 2,3 Prozent jedoch noch über der Zielmarke, die von der EZB als ideal für die Konjunktur angesehen wird.
Energiepreise gehen im Jahresvergleich zurück
Verantwortlich für die schwächere Inflation ist unter anderem ein Rückgang der Energiepreise, die im Jahresvergleich um ein Prozent sanken. Zudem stiegen die Preise im Dienstleistungssektor nicht mehr so stark wie in den Vormonaten.
An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die Zentralbank in Frankfurt am Main Donnerstag die geldpolitischen Zügel erneut lockern wird. Es wäre das siebte Mal seit Juni 2024. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde dürften den maßgeblichen Einlagensatz demnach um einen Viertelprozentpunkt auf dann 2,25 Prozent senken.
Bei der Entscheidung der EZB könnte auch eine wichtige Rolle spielen, dass die Konjunktur im Euroraum weiterhin schwach ist. »Insgesamt wird die Wirtschaft auch in diesem Jahr wohl nur moderat zulegen. Mit 0,7 Prozent dürfte das Plus beim realen Bruttoinlandsprodukt 2025 nur geringfügig höher sein als im Vorjahr«, prognostiziert Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.