Deutsche gaben 2024 mehr als sieben Milliarden Euro für Haustiere aus
Für viele Menschen sind ihre Haustiere wie Familienmitglieder. Diese Zuneigung t sich auch in Zahlen wider. So wurden in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als sieben Milliarden Euro in Haustiere investiert. Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche wurde durch ein Plus beim Katzenfutter gestützt, wie der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) und der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) mitteilten.
»Insgesamt entwickelte sich der Heimtierbedarfs-Markt weiter stabil«, sagte der IVH-Vorsitzende Georg Müller. Trotz angespannter Wirtschaftslage habe man das Umsatzniveau der Vorjahre halten können.
2023 lag der Gesamtumsatz bei 6,8 Milliarden Euro. Da die Daten für Heimtiernahrung für 2024 auf der Grundlage einer neuen Datenbasis ermittelt worden sind, können beide Jahre jedoch nur bedingt miteinander verglichen werden.
Katzenfutter besonders gefragt
Müller zufolge bewegten sich etwa die Umsätze mit Fertignahrung leicht unter der Inflationsrate. Den größten Zuwachs habe es beim Katzenfutter mit einem Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden Euro allein im stationären Handel gegeben – ein Plus von 3,5 Prozent.
Beim Hundefutter stehe dagegen ein kleines Minus in den klassischen Vertriebswegen. Der Gesamtumsatz lag bei 1,8 Milliarden Euro.
Inflation und Konsumflaute machen jedoch auch der Heimtierbranche zu schaffen. So kauften Haustierbesitzer weniger Bedarfsartikel und Zubehör für ihre Tiere. Grund sei die angespannte finanzielle Lage, sagte ZZF-Präsident Holthenrich. Der Umsatz im stationären Handel ging um 0,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurück.
Den Großteil des Fertigfutters für ihre tierischen Mitbewohner kauften die Deutschen im Lebensmittelhandel samt Drogerien. Dort gingen Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro über die Ladentheke – ein Umsatzanteil von knapp 65 Prozent.
Bei Bedarfsartikeln und Zubehör wie Gehegen und Pflegeprodukten blieb der Fachhandel mit einem Umsatzanteil von 77 Prozent am wichtigsten. Der Onlinehandel legte um knapp 15 Prozent auf geschätzt 1,5 Milliarden Euro Umsatz zu.
Taylor Swift als Vorbild für den Katzenhype?
Die beliebtesten Haustiere sind nach wie vor Katzen mit insgesamt 15,9 Millionen Tieren. Das waren den Angaben zufolge rund 200.000 mehr als im Vorjahr. Der Umsatz mit Katzenstreu sowie mit Bedarfs- und Zubehörartikeln stieg ebenso wie der mit Futter.
Die Branchenvertreter haben Erklärungsansätze, warum Katzen so gefragt sind. »Ich brauche mit einer Katze nicht Gassi zu gehen«, sagte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Zudem könnten Katzen gut in einer Wohnung gehalten werden. Die Rahmenbedingungen seien einfacher als beim Hund.
Hinzu kommt nach ZZF-Angaben der Einfluss durch Promis und Social Media. Katzen seien häufig in den Medien zu sehen, sagte Holthenrich und verwies etwa auf Superstar Taylor Swift. Sie ist auf ihrem Instagram-Account immer wieder mit ihren Katzen zu sehen. Dem ZZF zufolge hat sie jedoch Schottische Faltohrkatzen, die mit ihren eingeknickten Ohren zu den Qualzuchten gehören.
Kinder und Haustiere sind eine beliebte Kombination
Insgesamt lebten den Verbänden zufolge 2024 knapp 34 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in deutschen Haushalten. Hinzu kämen zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Auf dem zweiten Platz hinter den Katzen folgten 10,5 Millionen Hunde.
In 44 Prozent der Haushalte lebte mindestens ein Heimtier. Zwei von drei Familien mit Kindern haben ein Heimtier sowie fast jeder dritte Single. »Diese Zahlen bestätigen, dass Heimtiere besonders bei Familien beliebt sind, gleichzeitig aber auch eine wichtige Rolle als Sozialpartner für alleinlebende Personen spielen«, sagte Müller. Grundlage für diese Daten ist eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Skopos im Auftrag von IVH und ZZF, die den Angaben zufolge repräsentativ ist.