Musk beschimpft Trumps Zoll-Berater
Entzweit die Zollpolitik den US-Präsidenten und seinen Berater Elon Musk? Der Techmilliardär lässt seine Fehde mit dem Architekten von Donald Trumps Zoll-Rundumschlag mit öffentlichen Beschimpfungen eskalieren – und macht so seinem Unmut über Trumps Vorgehen Luft.
Peter Navarro sei »wirklich ein Idiot« und »dümmer als ein Sack Ziegel«, schrieb Musk in einem Post auf seiner Onlineplattform X. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die hohen Einfuhrzölle für Risse im Verhältnis des US-Präsidenten und seines Beraters sorgen. Der 75-jährige Navarro gilt als die treibende Kraft hinter der harten protektionistischen Handelspolitik Trumps.
Navarro hatte zuvor nahegelegt, dass Musk unzufrieden mit den hohen Importzöllen sei, da der von ihm geführte Tesla-Konzern auf die Einfuhr günstiger Teile für seine Elektroautos angewiesen sei.
Besonderen Zorn von Musk löste Navarros Behauptung aus, Tesla sei eigentlich kein Autohersteller, sondern montiere die Fahrzeuge nur aus fremden Zulieferungen. »Er will die billigen ausländischen Bauteile«, sagte Navarro am Montag im US-Sender CNBC. Musk konterte, Tesla habe den höchsten Anteil von US-Bauteilen in seinen Autos.
Im Weißen Haus ist man derweil darum bemüht, die öffentlichen Tiraden zu beschönigen. Trumps Regierung sei die transparenteste in der US-Geschichte, behauptete Sprecherin Karoline Leavitt im Interview bei CNBC. »Wir tragen unsere Meinungsverschiedenheiten in der Öffentlichkeit aus.«
Anstatt in dem Streit einzulenken, legte Musk in einem Post auf X nach: Er wolle sich dafür entschuldigen, dass er »Peter Retarrdo« (etwa: den geistig zurückgebliebenen Peter) dümmer als ein Sack Ziegelsteine genannt habe, schrieb der Multimilliardär. »Das war den Ziegelsteinen gegenüber so unfair.«
Musk bat Trump offenbar um Abschwächung von Einfuhrzöllen
Die »Washington Post« hatte zuvor berichtet, dass Musk am Wochenende vergeblich versucht habe, Trump zu einer Abschwächung der weitreichenden Einfuhrzölle zu überreden. Der Präsident drohte am Montag weitere Zölle von 50 Prozent auf Waren aus China an.
Nach Einschätzung von Branchenexperten werden Trumps Zölle Tesla weniger hart treffen als klassische US-Autohersteller. Diese seien stärker auf Bauteile aus verschiedenen Ländern angewiesen und führten zum Teil auch fertige Autos in die USA ein. Eine Abkühlung der Verbraucherausgaben würde auch Tesla treffen.