Trump kündigt Zölle gegen Venezuelas Handelspartner an
US-Präsident Donald Trump hat erneut Strafzölle angekündigt – diesmal zielen sie indirekt auf Venezuela. Ab dem 2. April sollen sogenannte sekundäre Zölle greifen, wie Trump auf seiner Plattform Truth Social mitteilte. Künftig müsse demnach jedes Land, das Öl oder Gas aus Venezuela beziehe, einen Strafzoll von 25 Prozent auf sämtlichen Handel mit den USA zahlen.
Als Begründung nannte Trump unter anderem einen anhaltenden Streit über Migrationsfragen. Die venezolanische Regierung habe gezielt Kriminelle und Kartellmitglieder in die Vereinigten Staaten eingeschleust, behauptete er. Zudem warf Trump der Regierung in Caracas eine grundsätzlich feindselige Haltung gegenüber den USA vor.
Tatsächlich hatte sich Venezuela am Wochenende bereit erklärt, wieder Abschiebungen seiner Landsleute aus den USA zu akzeptieren. Eine entsprechende Einigung sei mit Washington erzielt worden, teilte Chefunterhändler Jorge Rodríguez am Samstag mit. Diese erfolgte eine Woche nachdem die USA mehr als 200 Menschen zur Inhaftierung nach El Salvador ausgeflogen hatten. Nach Darstellung Washingtons handelte es sich bei den Abgeschobenen um Mitglieder einer venezolanischen Drogenbande. Der venezolanische Innenminister Diosdado Cabello widersprach dem.
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Trump spricht vom »Tag der Befreiung«
Mit Blick auf die Strafzölle hatte Trump den 2. April schon im Vorfeld zum Stichtag für einen Zollrundumschlag ausgerufen, er spricht von einem »Tag der Befreiung«: Neben den Zöllen gegen Venezuelas Handelspartner sollen dann auch sogenannte wechselseitige Zölle vorgestellt werden – ein Zollpaket, das Abgaben auf Importe aus Ländern vorsieht, die Zölle auf US-Waren verlangen. Davon betroffen wäre auch die Europäische Union.
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Trumps aggressive Zollpolitik hatte in den vergangenen Wochen die US-Börsenkurse abrutschen lassen. Seit seinem Amtsantritt im Januar hat Trump eine Vielzahl von Zöllen verhängt oder angekündigt, aber teils auch wieder ausgesetzt. Er nutzt sie vor allem als Druckmittel gegen andere Staaten.