Stiftung Warentest warnt vor Elektroschrott auf Onlinemarktplätzen
Eine Powerbank für sieben Euro, ein Föhn für 13 Euro oder ein Ladegerät für vier Euro: Viele Verbraucher bestellen wegen solcher günstigen Angebote auf Onlinemarktplätzen. Doch was taugen die Waren?
Dieser Frage ist die Stiftung Warentest nachgegangen und hat sieben Onlineplattformen getestet: Aliexpress, Amazon Marketplace, Banggood, Ebay, Fruugo, Temu und Wish. Es wurden also große bekannte Plattformen ebenso wie kleinere berücksichtigt.
Lieferzeiten und günstiger Versand als Plus
Die Stiftung Warentest empfahl keinen der Onlineshops »uneingeschränkt«. Positiv fielen die meist eingehaltenen Lieferzeiten auf, auch der meist kostenlose Versand wurde den Plattformen zugutegehalten.
Allerdings: »Das Risiko, für ein vermeintliches Schnäppchen Elektroschrott um die halbe Welt transportieren zu lassen, ist hoch«, erklärte die Stiftung Warentest.
Neben der Qualität achteten die Tester auch auf die Kaufabwicklung, Datenschutzaspekte und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Pro Onlinemarktplatz gab es zwischen Juli 2024 und Januar 2025 insgesamt 15 Bestellungen von Testpersonen. Es gab fünf Bestellrunden. Auf den Websites der Plattformen wurden bei Händlern mit Sitz in Asien möglichst günstige Angebote für Powerbanks, USB-Ladegeräte und Haartrockner gekauft, jeweils keine Markengeräte. Pro Plattform wurden drei Käufe widerrufen.
Föhn geht in Flammen auf
Die Tester stießen auf teils erhebliche Mängel. Ein beim Versandhändler Wish bestellter Föhn etwa ging in Flammen auf, als die Luftzufuhr blockiert war. Eine Notabschaltung gab es nicht, wie die Verbraucherschützer mitteilten.
Der Test habe gezeigt: Bei vielen Waren mangele es an der Qualität. Powerbanks verfügten demnach nicht über die angegebene Leistung oder entluden sich schnell. Auch Ladegeräte waren laut Warentest in einigen Fällen schlechter als online beschrieben.
Zudem stellten die Warentesterinnen und -tester teilweise »deutliche Mängel« in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Shops fest. Bei einigen Bestellungen sei der Rückversand nach China mit 50 Euro ziemlich teuer oder sehr umständlich gewesen. Von insgesamt 105 Bestellungen seien drei nicht angekommen.
Im Interview mit der Stiftung Warentest sagte Expertin Lisa Frien-Kossolobow vom Umweltbundesamt, der lange Transportweg an sich für die Billigwaren sei nicht das größte Umweltproblem. Es sei vielmehr die riesige Menge an oft minderwertigen Produkten. Die Herstellung und Langlebigkeit von Produkten habe einen größeren Nachhaltigkeitseffekt als der Lieferweg.
Hier gelangen Sie zum vollständigen kostenpflichtigen Test der Stiftung Warentest.