Manchester United streicht Angestellten das Essen

Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat ein Problem: Er verbrennt jedes Jahr massenhaft Geld. Das soll ein Ende haben. Der Klub stellt deshalb die nächsten Schritte eines Sparkurses vor.

Manchester United muss kräftig sparen und geht deshalb unter Mit-Eigentümer Jim Ratcliffe den nächsten Schritt: Der englische Fußball-Rekordmeister streicht den Angestellten im Old Trafford das kostenlose Essen und schließt die Kantine. Dies berichtet der britische "Guardian". Stattdessen solle es nur noch ein Obstangebot geben. Das Gleiche soll auch am Trainingszentrum in Carrington passieren - kostenlose Mahlzeiten bleiben dort nur noch Spielern vorbehalten. Das nicht spielende Personal soll dort künftig Brot und Suppe erhalten. Die Maßnahme soll etwa eine Million Pfund einsparen.

Die BBC berichtet zudem, dass den Angestellten des Fußballklubs in einem Meeting eine nächste Entlassungswelle angekündigt wurde. Laut einem Transformationsplan sollen bis zu 200 Stellen zusätzlich eingespart werden. Bereits im vergangenen Jahr seien 250 Stellen gestrichen worden, heißt es weiter. Insgesamt hatte Man United im vergangenen Sommer noch 1140 Mitarbeitende, damit würde die Gesamtzahl um fast 40 Prozent sinken.

Der Klub soll erstmals seit 2019 wieder profitabel werden, zitiert die BBC aus einer Mitteilung. In den vergangenen drei Jahren habe Manchester United mehr als 300 Millionen Pfund (etwa 362 Millionen Euro) Verlust gemacht. United-Chef Omar Berrada beschrieb die Maßnahmen laut dem Bericht in dem Meeting als "notwendig, um den Klub wieder auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen". Und weiter: "Wir haben in den vergangenen fünf Jahren in Folge Geld verloren. Das kann nicht so weitergehen."

Teurere Tickets, sportliche Krise

Nicht nur wirtschaftlich gibt es bei den Red Devils große Probleme. Beide Manchester-Großklubs stecken derzeit in einer schweren sportlichen Krise. Titelverteidiger City hat sich am Wochenende mit einer 0:2-Niederlage gegen FC Liverpool aus dem Meisterrennen verabschiedet und muss auf dem vierten Tabellenplatz im schlimmsten Fall auch um die direkte Qualifikation in die Champions League bangen. Vergangene Woche schied das Team des zunehmend ratlos wirkenden Pep Guardiola deutlich gegen Real Madrid in den CL-Playoffs aus.

Derweil kann United von der Qualifikation für den internationalen Wettbewerb nur träumen. Das Team von Neu-Trainer Ruben Amorin belegt in der Premier League nur den 15. Rang - das ist die schlechteste Platzierung seit Jahrzehnten. "Wir sind die vielleicht schlechteste Mannschaft in der Geschichte von Manchester United", unkte der Trainer noch vor ein paar Wochen. 2023 war das Team letztmals unter den englischen Top-Drei-Klubs, die letzte Meisterschaft ist zwölf Jahre her. Immerhin: In der Europa League ist United noch vertreten. Anfang März geht es im Achtelfinale gegen den spanischen Klub Real Sociedad.

Der Rekordmeister fährt schon länger einen radikalen Sparkurs. Bereits im vergangenen Dezember warnte Ratcliffe laut BBC, dass schwierige Entscheidungen anstünden. Die Tageskartenpreise wurden damals auf 66 Pfund pro Spiel erhöht, ohne dass es Ermäßigungen für Kinder oder Rentner gab. Nun, mit den neuerlichen Sparmaßnahmen, wurden auch Bonuszahlungen gekürzt. Die Sparmaßnahmen werden auch sportliche Folgen haben: Große Investitionen in den Kader kann Trainer Amorin im kommenden Sommer wohl nicht erwarten.

Milliardär Ratcliffe zahlte im vergangenen Februar noch 1,6 Milliarden Euro für 27,7 Prozent der Anteile an United. Er war mit großen Ambitionen gestartet, die Realität sieht noch anders aus. Die restlichen Anteile hält die bei den Fans unbeliebte Glazer-Familie.

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