Dortmunds Talfahrt geht in Leipzig ungebremst weiter
Ungewöhnliche Vorzeichen, aber der gewohnte Sieger: Zum fünften Mal in Folge hat RB Leipzig ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund für sich entschieden und dem BVB eine 2:0 (1:0)-Niederlage beschert. Im Duell der eigentlichen Champions-League-Aspiranten stand vor dem Spieltag erstmals keiner der zwei Klubs unter den ersten vier Mannschaften der Fußball-Bundesliga.
Dank der Treffer von Xavi Simons (17. Minute) und Loïs Openda (48.) gelang Leipzig nach zuletzt vier Ligaspielen ohne Sieg der erste Schritt zur Trendwende. RB steht punktgleich mit Eintracht Frankfurt hinter der SGE auf Platz fünf, Dortmund steckt als Elfter in der zweiten Tabellenhälfte fest und verliert allmählich den Anschluss an die Europapokalplätze.
Wer auf Dortmunder Seite darauf hoffte, der Einzug ins Champions-League-Viertelfinale könnte auch in der Liga neue Kräfte freisetzen, wurde enttäuscht. Ein harmloser Flachschuss von Serhou Guirassy deutete an, dass Dortmund zwar vorhatte, nach vorn zu spielen (9.). Den Spielrhythmus diktierte aber schon bald Leipzig. Xavi zog einen Freistoß nahe der Grundlinie direkt aufs Tor, schaffte es aber nicht, Gregor Kobel zu überwinden (11.), bei Opendas erster Großchance aus kurzer Distanz rettete die Latte für den BVB (14.).
Dann die RB-Führung: Erst setzte Xavi den mitgelaufenen DFB-Nationalspieler David Raum in Szene, dessen wuchtigen Schuss wehrte Kobel dann nur nach vorne ab. Xavi setzte nach und traf mit dem Nachschuss (17.). Auch nach dem Rückstand boten sich für den BVB kaum Gelegenheiten, noch dazu musste Niko Kovač früh unfreiwillig wechseln: Nach einer halben Stunde humpelte Marcel Sabitzer vom Platz, für den Österreicher kam Ramy Bensebaini neu ins Spiel (33.).
Beiers Pech mit dem Aluminium
Auf dem Weg in die Pause war RB dem zweiten Treffer näher als die Borussia dem Ausgleich, Ridle Baku sorgte mit einem Schlenzer für Lattentreffer Nummer zwei aufseiten der Leipziger (35.). Seine wenigen Chancen nutzte der BVB nicht, so scheiterte Karim Adeyemi in der Nachspielzeit an Péter Gulácsi (45.+2), nachdem er zunächst seine Tempovorteile ausgespielt hatte.
Das 0:2 nach dem Seitenwechsel war folgerichtig: Eine lang gezogene Xavi-Ecke kam beim ungedeckten Openda an, der per Direktabnahme vollstreckte (48.). Erst der zweite Gegentreffer schien Dortmund wachzurütteln. Nun waren die Chancen da, das Abschlussglück aber blieb dem BVB verwehrt: Maximilian Beier köpfte den Ball erst an die Latte (50.), schoss dann an den Pfosten (52.). Dortmund blieb am Drücker, doch beim nächsten Beier-Kopfball stand Gulácsi richtig (54.), Adeyemi schoss seinerseits überhastet übers Tor (55.).
Das Spiel fand inzwischen größtenteils rund um den Leipziger Strafraum statt. Ob mit den Beinen gegen Guirassy (62.) oder den Fingerspitzen gegen Adeyemi (64.), Gulácsi stand einem Anschlusstreffer für Schwarz-Gelb wiederholt im Weg. Auf der Gegenseite verhinderte Emre Can mit einem Block, dass Benjamin Šeško das Spiel vorzeitig entschied (67.). Es blieb dabei: Der BVB betrieb Chancenwucher, Leipzig hatte Gulácsi und das Glück, dass auch Pascal Groß (76.) und Nico Schlotterbeck (79.) für die immer offensiver werdenden Dortmunder am Tor vorbei zielten.