Schüsse stoppen Tennismatch, Profis fliehen
Bei einem Tennisturnier im Kongo fallen während eines Matches unmittelbar neben dem Platz plötzlich Schüsse, ein gepanzertes Militärfahrzeug fährt vor - und die verdutzten Profis flüchten. Für den Schreckmoment wird eine kuriose Erklärung geliefert.
Schreckmoment beim Tennisturnier in der kongolesischen Hauptstadt Brazzaville: Im Duell zwischen dem Niederländer Guy den Ouden und dem Russen Ivan Denisov fallen in der Mitte des zweiten Satzes unmittelbar neben dem Court plötzlich Schüsse - gerade, als sich Denisov beim Stand von 1:6 und 2:2 zum Aufschlag bereitmacht.
Die Szene von dem Turnier der zweitklassigen Challenger-Tour wurde via Webcam übertragen, sodass die Interessierten auch live beobachten konnten, wie am äußeren Bildrand Menschen wegrennen, offenbar werden Tränengaspatronen verschossen. Es fährt ein gepanzertes Fahrzeug des Militärs vor, schließlich flüchten auch die zunächst verdutzten Profis vom Platz.
Später löste die ATP, die die Turniere der Challenger-Tour veranstaltet, die Situation auf: "Wir können bestätigen, dass das Spiel heute beim Brazzaville Challenger in der Republik Kongo aufgrund einer Routineübung einer nahe gelegenen Polizeiakademie vorübergehend unterbrochen wurde", schrieb die Profi-Vereinigung. "Die Unterbrechung dauerte etwa 10 Minuten, danach wurde das Spiel ohne weitere Probleme fortgesetzt."
Nach einer Unterbrechung kehrten die Profis und der Schiedsrichter tatsächlich zurück, um das Match zu beenden: Den Ouden, 337. der Weltrangliste, macht nach dem Restart kurzen Prozess und gewann mit 6:1, 6:3. Das Challenger-Turnier in Brazzaville ist mit 60.000 Dollar dotiert, in diesem Jahr wurde es zum zweiten Mal ausgetragen - und ging am Wochenende ohne weitere Zwischenfälle mit dem Sieg des Franzosen Geoffrey Blancaneaux zu Ende. Guy Den Ouden war eine Runde nach seinem aufregenden Erstrundenmatch ausgeschieden.