BVB-Posse um Matthias Sammer vollzieht nächste Wende
Nach dem 1:2 beim FC Bologna Ende Januar macht Matthias Sammer als TV-Experte die Fußballer von Borussia Dortmund öffentlich rund. Er ist allerdings zugleich auch Berater des BVB - und diese Doppelrolle gerät danach schwer in die Kritik. Nun gibt es nach RTL/ntv-Informationen eine neue Entwicklung.
Update 21.30 Uhr: Der Verein bestätigte gegenüber RTL/ntv und sport.de allerdings am Abend, dass er dennoch im Signal Iduna Park weilt und die Partie auf der Tribüne verfolgen wird.
Matthias Sammer hat zwei Aufgaben, mit denen er dieser Tage immer wieder in den Schlagzeilen präsent ist. Einerseits ist er Berater von Borussia Dortmund, andererseits TV-Experte bei Amazon Prime. Als solcher lederte er nach der Champions-League-Niederlage des BVB beim FC Bologna am 21. Januar heftig gegen die Mannschaft - was wenig überraschend für Verstimmungen sorgte. Schließlich soll der Berater Sammer ja eigentlich dazu beitragen, dass der TV-Experte Sammer möglichst wenig Grund zum Motzen über den Zustand der Schwarzgelben hat.
Das darauffolgende BVB-Spiel bei Sporting Lissabon am 11. Februar ließ Sammer daraufhin aus, offiziell aus "privaten Gründen" und schon vor dem Ärger um die Bologna-Schelte geplant. Nun lässt Sammer auch die Achtelfinalpartie gegen OSC Lille (heute 21 Uhr/Amazon Prime und im Liveticker bei ntv.de) aus, stattdessen sind laut dem Sender die Ex-Profis Shkodran Mustafi, Christoph Kramer und Tabea Kemme im Einsatz. Zum Fehlen von Sammer teilte dieser der Deutschen Presse-Agentur mit mit: "Wie schon in den vergangenen Spielzeiten bei Prime Video rotieren wir das Expertenteam über die Saison hinweg."
Die Auszeit schien zunächst sogar noch weiter zu gehen: Nach Informationen von RTL/ntv fehlt Sammer nicht nur am Mikrofon, sondern sollte den Stadionbesuch gänzlich auslassen. Der 57-Jährige, als Spieler Champions-League-Sieger und als Trainer Meister mit dem BVB, werde dem Westfalenstadion heute Abend fernbleiben, hieß es - ehe Sammer dann also doch dem Hinspiel gegen Lille beiwohnte.
Sammer hatte den BVB-Profis nach der 1:2-Niederlage unter anderem eine geistige und körperliche "Nicht-Verfassung" vorgeworfen und geurteilt: "Wenn du das heute siehst, denkst du, die Grundlage ist nicht da. Leider kann die Mannschaft auch nicht verteidigen. Angreifen kann sie auch nicht." Im Nachgang war Sammer dafür kaum weniger harsch kritisiert worden. Lothar Matthäus bezeichnete die Doppelrolle seines einstigen Nationalmannschaftskollegen als "No-Go" und empfahl ihm, er solle sich lieber "um seinen Job bei Borussia Dortmund kümmern", statt als TV-Experte aufzutreten.