Galatasaray wirft Mourinho nach Stadtderby Rassismus vor

Das Duell zwischen Galatasaray und Fenerbahçe zählt wohl zu den größten Derbys im Fußball. Zwei Istanbuler Stadtteile, zwei Kontinente, zwei riesige Fanscharen.

Am Montagabend blieb das Aufeinandertreffen am Montagabend zwar hinter den Erwartungen zurück. 0:0 endete die Partie. Sie könnte jedoch ein Nachspiel haben. Nach der Partie kündigte Galatasaray auf der Plattform X nämlich an, ein Strafverfahren gegen Fener-Coach José Mourinho einleiten zu wollen. Der Vorwurf: Rassismus.

Bei der Europäischen Fußball-Union Uefa und dem Weltverband Fifa werde man offiziell Beschwerde einreichen, heißt es in dem Statement weiter. Mourinhos Äußerungen seien eskaliert; er gebe wiederholt abfällige Bemerkungen über türkische Bürgerinnen und Bürger ab.

Auf welche Aussagen sich Galatasaray bezieht, ist derweil nicht klar. Mourinho hatte auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 im Ligaspiel am Montagabend gesagt, die gegnerische Bank sei nach einer strittigen Situation »wie Affen« herumgesprungen. Aber auch erneut gegen türkische Schiedsrichter geschossen.

Die Aussagen des mehrmaligen Welttrainers, der sowohl mit dem FC Porto als auch mit Inter Mailand die Champions League gewann, war eingebettet in eine generelle Kritik an den Leistungen türkischer Schiedsrichter. Deren Auftreten hinterfragt und kritisiert Mourinho schon länger; wie Mourinho den Irrsinn des türkischen Fußballs befeuert, lesen Sie hier .

Fenerbahçe wies die Rassismus-Vorwürfe gegen Mourinho vehement zurück. »Jeder Versuch, diese Aussage als rassistische Bemerkung darzustellen, ist völlig böswillig«, hieß es in einer Stellungnahme des Klubs. Der Stadtrivale Galatasaray versuche damit, die »die öffentliche Wahrnehmung zu manipulieren«. Fenerbahçe behalte sich rechtliche Schritte gegen diese »unbegründeten Anschuldigungen« vor.

Die nächste Schiedsrichterschelte

Das Duell mit Galatasaray hatte ein ausländischer Schiedsrichter geleitet. Für den 62-Jährigen eine gute Entscheidung: »Ich denke, er ist verantwortlich für das große Spiel, das wir gespielt haben«, sagte er.

Der slowenische Unparteiische Slavko Vinčić habe eine gute Leistung gezeigt, das habe er ihm nach dem Spiel auch in den Katakomben gesagt, meinte Mourinho. Dort habe er auch den vierten Offiziellen angetroffen, einen türkischen Schiedsrichter. Er habe daraufhin zu ihm gesagt: »Hättest du dieses Spiel geleitet, wäre es ein Desaster geworden.«

Der portugiesische Starcoach ist bekannt dafür, sein Team in schlechten Phasen zu schützen. Und die Gründe dafür zumindest öffentlich woanders zu suchen. Trotz der großen Ansprüche Fenerbahces liegt man als nach 24 Spieltagen weiter sechs Punkte hinter dem verhassten Rivalen und Titelverteidiger. Daran änderte auch das stets hitzige Derby nichts. Seit Juli trainiert Mourinho am Bosporus.

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