Auf die Tränen folgt bei Bronze-Star Kühn das Ende
Johannes Kühn feiert seine erste Medaille bei der Biathlon-WM. Fast schon beiläufig verkündet der Bayer danach, dass er nach der kommenden Saison aufhören will.
Nach dem überraschenden Gewinn von WM-Bronze mit der deutschen Staffel hat Biathlet Johannes Kühn fast schon beiläufig seine Pläne für ein Karriereende nach den Olympischen Winterspielen 2026 verkündet. "Ich war seit 2018 bei jedem Großereignis dabei, das ist meine letzte WM, und ich hol' in meinem letzten Rennen eine Medaille", sagte der 33-Jährige im schweizerischen Lenzerheide.
Es war seine erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft überhaupt. Seine bis dahin besten Platzierungen verzeichnete er mit der Staffel auf Rang fünf und Rang vier in den Jahren 2023 und 2024. In den Einzelwettbewerben verzeichnete er mit zehnten Plätzen im Massenstart bei den Olympischen Winterspielen 2022 und der WM 2020 sowie einem achten Platz im Sprint und einem sechsten Platz in der Verfolgung bei der Heim-WM 2023 in Oberhof insgesamt vier Top-Ten-Platzierungen.
Kühns Sensationslauf bringt DSV-Quartett nach vorn
Auf Nachfrage erklärte Kühn: "Mein Plan geht bis Olympia 2026. Pläne können sich ändern, aber Stand jetzt ist der Plan so." Demnach werde er nach der Saison 2025/2026 mit den Winterspielen in Italien seine aktive Laufbahn beenden. "Vermutlich ja", sagte er.
Kühn brach in der Schweiz im Ziel in Tränen aus. Der besondere Moment nahm den Ältesten in der deutschen Mannschaft emotional sehr mit. "Jetzt hier zu sitzen und mit den Jungs und dem ganzen Team zu feiern, ist für mich das Größte, was ich erreicht habe. Da bin ich unheimlich stolz drauf", sagte Kühn.
Kühn hatte sich als dritter Läufer in der Staffel in überragender Form präsentiert. Seine fehlerfreie Stehendserie war mehr als beachtlich, nicht zuletzt, weil er dort in der Vergangenheit oft die meisten Probleme hatte. Er hatte die Staffel auf Rang fünf von Danilo Riethmüller übernommen und führte das DSV-Quartett in die Medaillenränge. Er übergab die Staffel auf Rang drei mit 13 Sekunden Vorsprung. Schlussläufer Philipp Horn verteidigte den Platz gegen die Schweden.