Nagelsmann stärkt ter Stegen, aber nicht bedingungslos
Der Rücktritt von Manuel Neuer eröffnet Marc-André ter Stegen den Weg ins Tor der DFB-Elf, dann aber verletzt sich der Schlussmann schwer. Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht ihn trotz langer Reha als Stammkraft an. Es gibt jedoch Gedankenspiele, den Kampf um die Nummer 1 neu zu eröffnen.
Julian Nagelsmann hat den Status des seit September am Knie verletzten Marc-André ter Stegen als Nummer eins und WM-Torwart für 2026 bekräftigt. "Wenn er fit ist und gesund ist und 100 Prozent leistungsfähig, dann wird er die Nummer eins sein", sagte der Bundestrainer über den Schlussmann des FC Barcelona.
Eine Prognose, wann der 32-Jährige wieder für die Fußball-Nationalmannschaft wird spielen können, wollte Nagelsmann vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Nations League gegen Italien aber nicht abgeben. "Er macht gute Fortschritte. Trotzdem war es eine schwere Verletzung, die er hat. Und wir müssen erstmal schauen, wie die Entwicklung ist, natürlich in der Kurzfristigkeit und auch in der Langfristigkeit Richtung einer WM", sagte der Bundestrainer.
Gegen Italien wird am Sonntag (20.45 Uhr/RTL und im Liveticker bei ntv.de) wie im Hinspiel in Mailand (2:1) am Donnerstag Oliver Baumann von der TSG 1899 Hoffenheim im deutschen Tor stehen. Der 34-Jährige war von Nagelsmann zur Nummer eins für zwei Spiele ernannt worden und hatte den Vorzug vor dem Stuttgarter Alexander Nübel erhalten.
Vor den nächsten Länderspielen im Juni, wenn für die DFB-Elf das Final Four der Nations League stattfindet oder die WM-Qualifikation beginnt, werde die Torwart-Situation neu bewertet. Sollte ter Stegen nicht wieder das notwendige Level erreichen, "ist für alle Torhüter der Kampf eröffnet um die Nummer eins", sagte Nagelsmann.
Gleichwohl hätte sich ter Stegen über die Jahre verdient, "die Chance auf ein großes Turnier zu haben", sagte Nagelsmann. Der frühere Mönchengladbacher stand lange im Schatten von Manuel Neuer. Vor einem Jahr hatte der Bundestrainer den zuvor lange verletzten Münchner und nicht dessen Stellvertreter ter Stegen zu seinem EM-Torhüter ernannt. Nach Neuers Rücktritt aus dem DFB-Team wurde dieser dann zur Nummer eins erklärt, wenig später folgte die schwere Verletzung.