»Von den Deutschen weggefegt«
Die zwei Gesichter der italienischen Fußball-Nationalmannschaft haben auch bei der Presse für ein zwiegespaltenes Urteil gesorgt. Beim 3:3 in Deutschland im Viertelfinale der Nations League war Italien erst deutlich unterlegen - und kam dann doch zurück.
So urteilen italienische Zeitungen über die Partie:
»Gazzetta dello Sport«: »In der ersten Halbzeit wurden wir von den Deutschen weggefegt. Wir sind wieder aufgestanden und haben unsere Ehre gerettet, aber das Gefühl bleibt, dass die großen Teams des Alten Kontinents (im November hat Frankreich uns auch im San Siro geschlagen) vorerst noch eine Stufe über uns stehen.«
»La Stampa«: »Die Ehre ist gerettet, aber die Probleme bleiben bestehen. Das Comeback der Azzurri in Dortmund, bei dem sie nach einer albtraumhaften ersten Halbzeit von 3:0 auf 3:3 kamen, vermeidet die schlimmste Prüfung für Spallettis Nationalmannschaft und verschiebt jegliche Art von Reflexion auf Juni. In Norwegen hingegen wird es am 6. Juni bereits ein Entscheidungsspiel sein und kein einziger Fehltritt wird erlaubt sein, ganz zu schweigen von der Blamage des zweiten Gegentors, das Deutschland durch einen beispiellosen Fehler in der Abwehr zugestanden wurde.«
»Corriere della Serra«: »Es gibt zwei Italien in der verrückten Nacht in Westfalen. Die entmutigende erste Halbzeit, in der wir von Deutschland überwältigt und gedemütigt wurden, und die kämpferische und mutige zweite Halbzeit. Das Ergebnis ist ein stolzes und wütendes Unentschieden, das nicht zum Erreichen des Finales der Nations League reicht und Spalletti zutiefst nachdenken lassen muss. Der Plan des Trainers scheitert kläglich.«
»Tuttosport«: »Die Azzurri zahlten für eine desaströse erste Halbzeit und lagen an deren Ende mit drei Toren zurück. Dann kamen sie mit einem Doppelpack von Kean und einem Tor von Raspadori zurück, aber es reichte nicht.«
»Corriere dello Sport«: »Wahnsinnige Unkonzentriertheit von Spallettis Nationalmannschaft, die Zeit mit Protesten beim Schiedsrichter vergeudet und sich bei der deutschen Ecke nicht organisiert. Der Ball geht zu Musiala, der ganz allein und fast ungläubig das Tor zum 2:0 erzielt.«