Star-Regisseur James Cameron attackiert Donald Trump
Mit Filmen wie "Titanic" und "Avatar" schreibt James Cameron Filmgeschichte. Die Geschichte, die gerade in den USA geschrieben wird, stößt ihm dagegen sauer auf. Er lässt sich sogar dazu hinreißen, US-Präsident Donald Trump mit einem Autounfall zu vergleichen.
James Cameron ist gebürtiger Kanadier, hat wegen seiner Arbeit jedoch viel Zeit in den USA verbracht. Der Regisseur und Kopf hinter Klassikern und Blockbustern wie "Terminator", "Titanic" und "Avatar" kann sich vor allem wegen Donald Trump offenbar nicht vorstellen, in den Vereinigten Staaten zu leben.
Seit rund 14 Jahren nennt der 70-Jährige Neuseeland seine Heimat. In Kürze soll er auch die neuseeländische Staatsbürgerschaft erhalten. Dieser Schritt stehe "unmittelbar bevor", sagt Cameron im Gespräch mit dem neuseeländischen Portal "Stuff".
"Es bedeutet mir viel. Es ist etwas, auf das ich hingearbeitet habe, etwas, für das ich Opfer bringen musste", erklärt der Regisseur. "Wenn man seine Familie entwurzelt und irgendwohin zieht, muss man investieren, man muss Teil davon sein, man muss sich Ansehen verdienen. Ich denke einfach, man muss sich das Recht verdienen, an einem Ort zu sein", ergänzt er.
Keine Lust auf Trumps Gesicht
Der Filmemacher, der in Kanada aufgewachsen ist, sehe im Verhalten der Menschen viele Ähnlichkeiten, in Neuseeland gefalle es ihm aber "ein bisschen besser". Der Regisseur lebt in Wellington. "Ich liebe die Stadt", schwärmt er. "Man kann in diesem Land keinen hässlichen Fleck finden, aber Wellington ist einzigartig." Er sei dankbar, bald neuseeländischer Staatsbürger zu sein.
Das Geschehen in den Vereinigten Staaten unter der Präsidentschaft Trumps vergleicht Cameron unterdessen mit einem Autounfall. Die Wiederwahl des 78-Jährigen sei für ihn "schrecklich", sagt Cameron. "Ich sehe eine Abkehr von allem Anständigen. Amerika steht für nichts, wenn es nicht für das steht, wofür es in der Vergangenheit gestanden hat. Es wird zu einer hohlen Idee, und ich glaube, sie höhlen es zu ihrem eigenen Vorteil so schnell aus, wie sie können", nimmt er kein Blatt vor den Mund.
Die Auswirkungen der Präsidentschaft seien international - man sitze in einem Boot. Eines der besten Dinge am Leben in Neuseeland sei jedoch, Trumps Gesicht nicht ständig sehen zu müssen. "Ich weiß nicht, ob ich mich hier sicherer fühle, aber ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass ich nicht jeden Tag auf der Titelseite darüber lesen muss", sagt Cameron.
Wenigstens lese man in neuseeländischen Zeitungen erst auf Seite drei von Trump. "Ich will das Gesicht dieses Kerls einfach nicht mehr auf der Titelseite der Zeitung sehen", so Cameron. In den USA sei das leider "unausweichlich", erklärt der Star-Regisseur und ergänzt: "Es ist, als würde man einen Autounfall immer und immer wieder beobachten."