Energie noch immer über 30 Prozent teurer als 2021
Die Preisentwicklung in Sachen Energie kennt seit Beginn des Ukraine-Krieges eigentlich nur eine Richtung: nach oben. Auch jetzt noch muss für Strom, Heizung und Kraftstoff deutlich mehr bezahlt werden als vor dem Konflikt.
Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox liegen drei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine die Kosten für Strom, Heizung und Kraftstoff noch immer 31 Prozent höher als vor der Energiekrise. Demnach muss ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt aktuell 5407 Euro im Jahr für Energie aufbringen. Im Vorkriegsjahr 2021 waren es noch 4121 Euro - ein Anstieg um 1286 Euro.
Besonders stark sind die Heizkosten gestiegen. Heizöl ist um 35 Prozent teurer geworden: 20 Hektoliter kosten aktuell im Februar 1934 Euro statt 1428 Euro im Jahr 2021. Auch das Heizen mit Gas wurde deutlich teurer. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden stiegen die Kosten von 1329 Euro auf 2319 Euro - ein Plus von 74 Prozent. Neben den gestiegenen Beschaffungskosten treiben höhere Gasnetzgebühren und der steigende CO2-Preis auf fossile Brennstoffe die Preise. Da mehr Haushalte mit Gas als mit Öl heizen, sind die durchschnittlichen Heizkosten insgesamt um 61 Prozent gestiegen.
Keine guten Aussichten
Auch Autofahrer spüren die höheren Kosten. Benzin ist seit 2021 um 15 Prozent und Diesel um 21 Prozent teurer geworden. Im Durchschnitt zahlen Verbraucher 17 Prozent mehr für Kraftstoff.
Ebenfalls gestiegen sind die Stromkosten, wenn auch weniger stark. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh zahlt jetzt 1432 Euro statt 1229 Euro im Jahr 2021 – ein Anstieg von 17 Prozent. Die Gründe dafür sind vor allem höhere Netzentgelte und gestiegene Beschaffungskosten der Energieversorger.
"Eine Rückkehr auf das Energiekostenniveau von vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist derzeit nicht in Sicht. Angesichts wieder angestiegener Großhandelspreise, höheren Netzkosten in den Bereichen Strom und Gas sowie steigender CO2-Preise ist eher davon auszugehen, dass die Energiekosten weiter ansteigen werden. Ob eine neue Bundesregierung die Mittel bereitstellen wird, um die Belastung der Haushalte abzufedern, bleibt abzuwarten", so Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.