Nur drei Mücken- und Zeckenschutzmittel sind "gut"
Die gute Nachricht: Es wird Sommer. Irgendwann. Versprochen. Die unerfreuliche: Damit sind auch wieder Mücken und Zecken am Start, um über die Menschen herzufallen. Was hilft? Warentest verrät es.
So ein lauer Sommerabend hat schon was: Grillengezirp, Grillduft und vielleicht quakt auch noch irgendwo ein Frosch. Ärgerlicherweise mischt sich meist aber auch lästiges Mückensirren in die Idylle. Wenn die Blutsauger dann auch noch zugelangt haben, gilt es, nicht zu kratzen. Denn je mehr am Stich herummanipuliert wird, desto stärker wird die Reaktion. Mitunter entzündet sich die Stelle auch.
Aber es gibt ja einige Möglichkeiten, den Biestern zu entgehen. Beispielsweise unterm Moskitonetz sitzen, sich nicht im Freien aufhalten, beim ersten Sirren die Flucht ergreifen oder aber sich mit entsprechenden Mückenschutzmitteln vor Stichen schützen. Und damit sich das Einschmieren auch lohnt, gleich auch noch gegen Zecken vorzugehen. Auch deren Befall ist kein Vergnügen. Sowohl Mückenstiche als auch Zeckenbisse sind nicht nur lästig, sie können zudem krank machen. Am besten ist, wenn die Blutsauger gar nicht erst zum Zuge kommen.
Die Stiftung Warentest hat letzte Möglichkeit zum Anlass genommen und zehn Kombi-Mittel zum Auftragen gegen Mücken und die mitunter noch gefährlicheren Zecken auf ihre Tauglichkeit untersucht. Das günstigste Mittel kostet 0,22 Euro pro 10 Milliliter, das teuerste auf die Menge umgerechnet 1,58 Euro.
Tausende Mücken und Zecken im Testeinsatz
Kombisprays sollen sowohl den stechenden Insekten als auch den beißenden Spinnentierchen den Appetit verderben. Testleiterin Dr. Dorit Munzke erläutert, wie das funktioniert: "Die Wirkstoffe in den Abwehrmitteln riechen für Mücken und Zecken extrem unangenehm. Sie ergreifen die Flucht, ohne in die Haut einzudringen."
Wie lange dieser Schutz anhält, gehört zu den wichtigsten Prüfungen im Test. Dafür ließen die Expertenteams insgesamt 3124 nachtaktive südliche Hausmücken und tagaktive Gelbfiebermücken sowie 2400 Zecken auf die mit den Kombisprays behandelten Unterarme der Prüfpersonen los. Die Tiere sind speziell im Labor gezüchtet und frei von Krankheitserregern, aber genauso bluthungrig wie ihre wilden Geschwister. Ihnen hielten die tapferen Probanden ihre Unterarme hin, immer wieder, über Stunden.
Ergebnis? Keines der zehn Kombiprodukte im Test fiel durch. Doch nur drei Mittel schützen so wirksam vor fliegenden und krabbelnden Blutsaugern, dass sie gut abschneiden. Das wirksamste Spray im Test wehrte die Mücken je nach Art 7 bis 7,5 Stunden ab. Auch in Sachen Zeckenschutz war kein Mittel wirklich schlecht. Die besten Mittel wirkten über die sechsstündige Prüfdauer und selbst die drei "befriedigenden" mit den größten Leistungsschwankungen noch etwa vier Stunden lang. Immerhin.
Testsieger selbst in den Tropen wirksam
Am besten wehrte "Anti Brumm Forte" (Note 1,7, "gut", 1,58 Euro je 10 ml) mit dem Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) Mücken und Zecken ab. Für Tropenreisende ist es laut der Tester die erste Wahl. Bei der Untersuchung hielt es als einziges Mittel auch Gelbfieber-Überträger rund sieben Stunden fern.
Für heimische Gefilde empfiehlt sich das gute und günstige "Autan Multi Insect" (2,1) mit dem Wirkstoff Icaridin (Hydroxyethyl Isobutyl Pyridinecarboxylate). Es kostet nur 0,64 Euro je 10 Milliliter und schützt mindestens 5,5 Stunden vor Mücken und sechs Stunden vor Zecken. Auch das "Mosquito Protect Mücken Schutzspray" macht mit demselben Wirkstoff für 1 Euro pro je 10 Milliliter einen guten Job (2,1).
Mit "ausreichend" (Note 3,6) der Testverlierer ist das "Viticks Schutz vor Mücken und Zecken". Gegen erstere schützte das Mittel nur maximal 2,5 Stunden. Der Schutz gegen letztere war hingegen "sehr gut" und hält auch bis zu 6 Stunden an.