J.K. Rowling feiert Gerichtsurteil über trans Menschen
Das Oberste Gericht des Vereinigten Königreiches hat entschieden, wer vor dem Gleichstellungsgesetz als Frau gilt: nur Personen, die biologisch als Frauen geboren wurden. Das Urteil ist ein Sieg für die Gruppe »For Women Scotland« und für Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling. Die Autorin bezeichnete die Aktivistinnen von »For Women Scotland«, die die Klage beim britischen Supreme Court eingereicht hatten, als »außergewöhnlich«. Das Urteil bedeute Schutz für Frauen und Mädchen.
Das Urteil gilt als wegweisend und weitreichend, beispielsweise bei der Frage, ob trans Frauen bei Frauenquoten als Frauen gezählt werden und ob sie Orte wie Damenumkleiden benutzen dürfen oder von etwa lesbischen Gruppen ausgeschlossen werden können.
Kritik an der Entscheidung des Obersten Gerichts gab es unter anderem von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Sie erklärte, dass der Ausschluss von transgender Personen vom Schutz vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts im Widerspruch zu den Menschenrechten stehe.
Geklagt hatte die Frauenrechtsorganisation »For Women Scotland« (FWS). Sie war nicht einverstanden damit, wie die schottische Regionalregierung den Geschlechterbegriff auslegte.
Streit um Frauenquote in Vorständen
Die Regierung in Edinburgh hatte 2018 festgelegt, dass die Anerkennung von trans Frauen als Frauen für alle Lebensbereiche gilt und sich dabei auf das Gleichstellungsgesetz (2010 Equalities Act) bezogen. Demnach sollten trans Frauen auch bei der Erfüllung von Frauenquoten in Vorständen gezählt werden. »For Women Scotland« ging vor Gericht. Berichten zufolge soll Rowling die Gruppe in der Vergangenheit mit Zehntausenden Pfund unterstützt haben.
Die Autorin ist in der Vergangenheit immer wieder mit umstrittenen und diskriminierenden Äußerungen gegenüber trans Personen aufgefallen. Rowling spricht sich seit Langem gegen die Rechte von trans Personen aus. Sie sagt, das biologische Geschlecht könne nicht geändert werden und bezeichnet trans Frauen stets als Männer. 2024 kritisierte sie ein neues Gesetz, das mehr Menschen in Schottland vor Hasskriminalität schützen soll.
Kritiker werfen Rowling vor, Hass gegen trans Menschen zu schüren. Prominente Schauspieler aus den »Harry Potter«-Filmen, wie Hauptdarsteller Daniel Radcliffe und Hermine-Darstellerin Emma Watson, distanzieren sich mittlerweile von ihr.